Foto: Johannes Zinner

Lehre

Dr. Ingo Pohn-Lauggas

Koordinator Studienrecht und -organisation am Institut für Romanistik und Leiter der Koordinationsstelle Kulturwissenschaften / Cultural Studies der Universität Wien.
Lehrtätigkeit im Rahmen des Moduls und Erweiterungscurriculums Kulturwissenschaften/Cultural Studies sowie in den Bereichen Literatur- und Landeswissenschaft am Institut für Romanistik.
Vorstandsmitglied der International Gramsci Society, Mit-Begründer des Arbeitskreises Kulturanalyse (aka) und Redaktionsmitglied der Zeitschrift für Kulturwissenschaften sowie von Das Argument. Zeitschrift für Philosophie und Sozialwissenschaften.

Publikationen
Lehrveranstaltungen
Chronologie
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Bücher und Zeitschriften:

Ingo Pohn-Lauggas und Brigitta Schmidt-Lauber (Hg.)
Vermittlung

ZfK

Vermittlung als gesellschaftliche Praxis tritt an unterschiedlichen Stellen auf – besonders darauf angewiesen ist allerdings der Austauschprozess zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit. Die Beiträger*innen fragen nach der gesellschaftlichen Verantwortung und dem Stellenwert von Wissenschaft angesichts gegenwärtiger Krisen wie der Pandemie oder Kriegen. Darüber hinaus stehen die Wissensvermittlung im Bereich Kunst sowie die Rolle von Vermittlung im intergenerationalen Austausch im Fokus – ebenso wie exemplarische Einblicke in Praxisfelder der Vermittlung im Museum.

Zeitschrift für Kulturwissenschaften 2/2023

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Antonio Gramsci: Südfrage und Subalterne
Herausgegeben von Ingo Pohn-Lauggas und Alexandra Assinger

Buchcover Suedfrage und Subalterne

Nicht zuletzt im Kontext der Postkolonialen Studien ist Antonio Gramscis Begriff der Subalternen in aller Munde. Gramsci entwickelt ihn erst in den Gefängnisheften und stellt ihn dort auch in den Zusammenhang der "Frage des Südens", also der strukturellen ökonomischen, sozialen und politischen Ungleichheit in Italien, die die Hegemoniefrage auch zu einer territorialen macht.
Dieser Reader enthält in Erst- bzw. Neuübersetzung mehrere 'Frühschriften', in denen Gramsci die politische Bedeutung der Südfrage für die hegemoniale Strategie der italienischen Arbeiterbewegung herausarbeitet. Dem berühmten Aufsatz "Einige Gesichtspunkte der Südfrage" (1926) kommt dabei eine Scharnierfunktion zum großen politisch-philosophischen Hauptwerk zu. Die kommentierte Neuübersetzung integriert den Stand der intensiven Reflexion zu Gramscis Sprache und Begrifflichkeiten in den Gefängnisschriften.
Der zweite Teil versammelt die Auszüge aus den Gefängnisheften, in denen die Analyse der Südfrage weiterentwickelt wird, sowie die zentralen Stellen zur Theorie der Subalternen, die verdeutlichen, dass es sich dabei keineswegs um ein Tarnwort für das Proletariat handelt und die subalternen gesellschaftlichen Gruppen auch nicht unbedingt im Süden zu finden sind, sondern "an den Rändern der Geschichte".

Argument Verlag, Hamburg 2023 - ca. 300 S., ISBN 978-3-86754-113-8

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Ingo Pohn-Lauggas und Birgit Wagner (Hg.)
Gramsci und Benjamin – Passagen

Das Zusammendenken des Werks von Antonio Gramsci und Walter Benjamin, dieser zwei grundlegenden Theoretiker des 20. Jahrhunderts, erfolgte in der Vergangenheit eher sporadisch, eine systematische Zusammenschau fehlte bisher. Was eint Gramscis lebendige Philologie, seinen Hegemonie-Begriff, seine Konzeption der Subalternen mit Benjamins Auffassung zum Kapitalismus des 19. Jahrhunderts, zu dessen Akteuren und Außenseitern und seinen – aus heutiger Sicht kulturwissenschaftlich zu nennenden – Einsichten zur Kulturindustrie? Was können beide zum Verständnis gegenwärtiger politischer und kultureller Verhältnisse beitragen?
Die hier versammelten Beiträge spannen einen weiten thematischen Bogen, der den im besten Sinne interdisziplinären Anliegen von Gramsci und Benjamin Rechnung trägt. Damit schlägt der Band auch eine Brücke zwischen den jeweiligen Forschungsgemeinden zu diesen beiden Denkern, die zu selten miteinander ins Gespräch kommen.

International Gramsci Journal, Volume 3, Issue 4 (2020)

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Daniel Winkler, Martina Stemberger und Ingo Pohn-Lauggas (Hg.)

Serialität und Moderne. Feuilleton, Stummfilm, Avantgarde

Die Medientechniken des 19. Jahrhunderts, zu denen die Rotationsdruckmaschine, die Kamera und der Kinematograf gehören, stiften die Grundlage für eine serielle Massenkultur. Anhand der Werke etwa von Frédéric Soulié und Émile Zola, Blaise Cendrars, André Breton und Germaine Krull, Louis Feuillade und Dziga Vertov analysiert der Band serielle Erzählformen der Moderne, die vom Feuilletonroman über Stummfilmserien bis hin zu avantgardistischen Experimenten reichen. Der Fokus liegt dabei auf der Beziehung von Roman und Presse, audiovisueller Populärkultur und Avantgardepraktiken und deren Verbreitung von Frankreich aus in ganz Europa und in Lateinamerika.

274 Seiten, Transcript, Bielefeld 2018

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Roman Horak, Ingo Pohn-Lauggas, Monika Seidl (Hg.)

Über Raymond Williams: Annäherungen, Positionen, Ausblicke

Wie kaum ein anderer steht Raymond Williams (1921–1988) mit seinem Werk für die politische Stoßrichtung des eingreifenden Denkens der Cultural Studies. Eine intensivere Beschäftigung mit seinem Beitrag zu ihrer theoretischen Fundierung scheint im deutschsprachigen Raum nach wie vor Sache weniger Spezialisten zu sein – dem soll dieser Band entgegengesetzt werden.
Williams wird als linker Theoretiker und Praktiker vorgestellt, der 'Kultur' nicht säuberlich getrennt von den Dimensionen des Politischen und Ökonomischen, sondern mit ihnen vielfältig und wechselseitig verbunden wahrnimmt.
Deklariertes Ziel des Buches ist es, Raymond Williams’ Denken nicht nur historisch zu verorten, sondern auch neu zu kontextualisieren. Es erhebt den Anspruch, die überfällige Würdigung seines ungebrochenen Einflusses auf das kritische Denken damit zu leisten, dass seine Nützlichkeit gezeigt wird. Mit dieser Würdigung setzen die Herausgeber auch ein Zeichen gegen den Konformismus der etablierten Kulturwissenschaften.

288 Seiten, Argument, Hamburg 2017 - ISBN 978-3-86754-314-9

Informationen zum Inhalt


Stuart Hall: Populismus, Hegemonie, Globalisierung
Ausgewählte Schriften 5, hg. von Victor Rego Diaz, Juha Koivisto und Ingo Lauggas

Stuart Hall war nicht nur einer der wichtigsten Begründer der Cultural Studies. Seine Schriften stehen gegen post-strukturelle Verflachungen und Ideologisierungen – eine Theoriebildung, die sich im Befreiungsinteresse stets politisch eingreifend versteht.
Band 5 der Ausgewählten Schriften nimmt mit Texten zu Staat, Populismus und Globalisierung die zentralen Elemente und Wirkungsweisen von Hegemonie unter die Lupe, handelt somit von Herrschaft und Macht, Ideologie und Alltagsverstand, Repräsentation und Partizipation und setzt diese in Bezug zu den wesentlichen strategischen und institutionellen Akteuren in der Gesellschaft: Staat, Parteien, Intellektuelle, kulturelle Szenen usw. Hall rückt das gesellschaftliche Ganze in den Blick, bringt »die gelebte Erfahrung von Individuen und sozialen Gruppen mit gesellschaftlichen Prozessen, Diskursen und Kämpfen in Zusammenhang« und analysiert deren Vermittlung. Die Kategorie der Hegemonie erweist sich für eine solche Analyse gesellschaftlicher Kämpfe und politischer Konjunkturen als unverzichtbares Instrument.

260 Seiten, Argument, Hamburg 2014 - ISBN 978-3886193233

 

Hegemonie, Kunst und Literatur: Ästhetik und Politik bei Gramsci und Williams
(Reihe Cultural Studies Bd. 11)



 

In diesem Buch wird aus Antonio Gramscis Schriften zur Kunst und Kultur eine ‚Ästhetische Theorie' abgeleitet und in Bezug zu zeitgenössischer kulturwissenschaftlicher Theoriebildung gesetzt.
Besonders anschlussfähig erweist sich dabei der Cultural Materialism, nicht zuletzt da Raymond Williams neben Stuart Hall den wichtigsten Beitrag zur Rezeption Gramscis in den britischen Cultural Studies geleistet hat.Eine nähere Untersuchung dieser Rezeption von einem der "lebendigen Philologie" Gramscis verpflichteten Standpunkt aus gelangt allerdings zu durchaus kritischen Schlüssen und verweist auf problematische Aspekte der Lektüre Gramscis und in der Folge seiner Tradierung in den Cultural Studies.
Anliegen des Buches ist es aufzuzeigen, dass die ‚Ästhetische Theorie' Gramscis sich nur im Kontext des Hegemonie-Konzepts erschließt, und dieses seinerseits durch diesen ästhetischen Aspekt erst vervollständigt wird. Daraus ergibt sich ein Spannungsfeld, das sich zwischen den sowohl bei Gramsci als auch bei Williams spezifisch gefassten Komplexen Kunst und Kultur gleichermaßen aufspannt wie – daraus resultierend – zwischen Kulturtheorie und politischer Praxis. In diesem Feld gilt es eine kulturwissenschaftlich verfahrende Ästhetik zu verorten.

Ca. 250 Seiten, Löcker Verlag, Wien 2013 - ISBN 978-3-85409-653-5

Rezension in 'Das Argument'
Rezension in MALMOE

 

Antonio Gramsci: Literatur und Kultur
Herausgegeben im Auftrag des Instituts für kritische Theorie von Ingo Lauggas
Mit einem Vorwort von Birgit Wagner und einer Einleitung des Herausgebers

Der Begriff ›Kultur‹ gehört mit ›Hegemonie‹ und ›Intellektuelle‹ zu den zentralsten der Gefängnishefte. Die Reformulierung des Kulturbegriffs macht Gramsci bis heute zum unverzichtbaren Theoretiker etwa für die Cultural Studies. Gramscis Auseinandersetzungen mit Popularliteratur, Zeitungen und Fortsetzungsromanen, volkstümlicher und Kriminalliteratur stecken voll interdisziplinärem Kontext und sind erhellend für ein politisches Literaturstudium. Die Erörterungen zu Benedetto Croce und zur zeitgenössischen Literaturkritik, zu Tolstoi, Manzoni und zum Theater Pirandellos sowie immer auch zu den Intellektuellen und ihrer Geschichte geben zeitlos wertvolle Anstöße. Gramscis Notizen bieten eine hervorragende Schulung für das denkende Durchdringen und Verstehen von Kultur und Gesellschaft heute.

221 S., Argument Verlag, Hamburg 2012 - - ISBN 978-3-88619-427-8

 

Daniela Finzi, Ingo Lauggas, Wolfgang Müller-Funk, Marijan Bobinac, Oto Luthar, Frank Stern (Hg.):
Kulturanalyse im zentraleuropäischen Kontext
(Reihe Kultur – Herrschaft – Differenz Bd. 14)

Der Sammelband beschäftigt sich mit der Anwendung kulturwissenschaftlicher Ansätze im zentral- und südosteuropäischen Kontext. Zu Wort kommen Forscherinnen und Forscher, die sich mit einschlägigen Fragen im Bereich von Kulturanalyse und Kulturwissenschaft beschäftigen. Die film- und literaturwissenschaftlichen Aufsätze verbindet die Bezugnahme auf historische Ereignisse sowie deren kulturellen Hintergrund, den wir ansonsten nur auf der Ebene des Politischen wahrnehmen. Mit Blick auf konkrete Beispiele werden dabei methodische und theoretische Fragen zu Alterität, Raum, Gedächtnis und Erinnerung sowie Identität thematisiert und entfaltet.

257 S., Francke Verlag, Tübingen 2011 - ISBN: 978-3-7720-8434-8

 

Elisabeth Mixa / Ingo Lauggas / Friedhelm Kröll (Hg.):
Einmischungen.
Die Studierendenbewegung mit Antonio Gramsci lesen

Die Protestbewegung, die im Herbst 2009 von Wien ausgehend europaweit für Unruhe an den Hochschulen sorgte, ist bis heute an kein Ende gelangt. Dennoch oder gerade deshalb ist es sinnvoll, das bisher Geschehene auch theoretisch zu reflektieren. Dieser Band versucht dies im Lichte der zentralen Denkpositionen Gramscis und versammelt Texte sowohl von einschlägigen ForscherInnen als auch von Studierenden und Lehrenden. Gesellschaftstheorie wird so mit studentischer Selbstreflexion in Bezug gesetzt, um einen Beitrag zu aktuellen bildungspolitischen Diskussionszusammenhängen zu leisten; zum anderen versteht sich das Buch als theoretische Intervention in die Proteste, aus denen es selbst hervorgegangen ist.

207 S., Verlag Turia + Kant, Wien-Berlin 2011 - ISBN: 978-3-85132-646-8

Rezension in MALMOE