Die Typen E6/c6 und T/T1

Ab Anfang der 80er Jahre wurden sie endlich schrittweise durch sechsachsige Zweirichtungs-Gelenkstriebwagen vom Typ E6 (Triebwagen) und c6 (Beiwagen) ersetzt; erneut handelte es sich um ein sehr straßenbahnähnliches Fahrzeug, diesmal auf Duewag-Entwürfen basierend. Als die Stadtbahn 1989 offiziell zur U-Bahn umbenannt wurde (Linie U6), blieben diese Züge in Verwendung — offiziell hieß es, die auf den anderen Linien verwendeten U-Bahn-Garnituren der Type U könnten wegen des Gewichtes und diverser Lichtraumbeschränkungen auf der denkmalgeschützten Otto Wagner-Strecke nicht eingesetzt werden, es dürften jedoch eher finanzielle Gründe ausschlaggebend gewesen sein. Ursprünglich als Fünfwagenzüge E6-c6-E6-c6-E6 oder Dreiwagenzüge E6-c6-E6 im Einsatz, kamen ab der offiziellen U6-Eröffnung unerfindlicherweise nur noch Vierwagenzüge in der Formation E6-c6-c6-E6 zum Einsatz, was sich als problematisch herausstellte, da durch die gleichzeitige Einstellung der parallel fahrenden und stets gut ausgelasteten Straßenbahnlinie 8 sofort größere Kapazitätsprobleme auftraten.

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Typ N1/n2
Photo (C) Peter Macho
Typ E6/c6

Als nach der Verlängerung zur Philadelphiabrücke die Fahrgastzahlen auf der Linie U6 weiter dramatisch zunahmen, fasste die Stadt den Beschluss, neue Garnituren für die U6 anzukaufen, auch in Hinblick darauf, dass noch weitere Streckenverlängerungen geplant waren. Von BWS (Bombardier Wien) wurde darum ein 2,65 m breiter Niederflurwagen mit zwei Gelenken entwickelt, sodass U-Bahn-Standards in bezug auf Beförderungskapazität und Bequemlichkeit erreicht werden konnten, ohne dass Eingriffe in die Otto-Wagner-Strecke notwendig waren. Lediglich die Bahnsteige in den Stationen mussten wegen der um 35cm größeren Breite gernfügig angepasst werden. Diese als Typ T bezeichneten Züge wurden 1994 erstmals in Betrieb genommen. Derzeit verkehren sie auf der Linie U6 in der Formation T-T-T-T oder E6-c6-T-c6-E6, sodass in jedem Zug ein Niederflurwagen für Behinderte oder Personen mit Kinderwägen zur Verfügung steht. Zehn weitere Wägen der Type T wurden 1999/2000 ausgeliefert. Derzeit fahren diese Züge in der Hauptverkehrszeit im 2-Minuten-Intervall und sind hoffnungslos überfüllt; eigentlich wäre ein Neubau der seinerzeit sinnloserweise eingestellten Straßenbahnlinie 8 dringend notwendig.

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Typ T
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Typ T

Obwohl die projektierte Lebenserwartung des Typs E6/c6 noch nicht erreicht ist, wurden diese durch den Mischbetrieb mit dem Typ T inzwischen derartig in Mitleidenschaft gezogen, dass ein Ersatz binnen der nächsten Jahre notwendig wird. Im Dezember 2004 wurden daher bei Bombardier/Kiepe-Vossloh 46 neue Niederflurtriebwagen bestellt, die als Typ T1 bezeichnet und seit 2007 geliefert werden. Als positiver Nebeneffekt können damit reine Niederflurzüge mit größerem Fassungsvermögen angeboten und die Höchstgeschwindigkeit der Linie U6 auf 80 km/h erhöht werden. Auch die häufigen Zugsausfälle, die durch technische Probleme beim Mischbetrieb von E6/c6 und T verursacht wurden, sollten damit der Vergangenheit angehören. Wegen stäniger Verzögerungen bei der Betriebsgenehmigung konnten die T1 erst ab Mai 2008 eingesetzt werden, nachdem sie zuvor zum Teil bereits über ein Jahr abgestellt waren. Die teilweise erst sechzehn Jahre alten E6/c6 wurden ab Herbst 2008 an Verkehrsbetriebe in den Niederlanden verkauft, sie wurden zum letzten Mal am 23.12.2008 eingesetzt.

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