1.            Tartaros

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Tartaros (auch Tartarus geschrieben) ist in der griechischen Mythologie ein Teil der Unterwelt (Hades); auch: Hölle, Unterwelt, Schattenreich. Es ist der Strafort der Unterwelt. Zu ewigen Qualen im Tartaros verurteilt waren Tytios, Ixion, Oknos, Danaiden, Sisyphos, Tantalos

Nach dem Tartaros bezeichneten die alten Römer die in Europa einfallenden plündernden Hunnen als Tartaren, da sie annahmen, diese kämen direkt aus der Hölle.

Siehe auch: Stammbaum der griechischen Götter und Helden

 

3.            Tantalos

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Tantalos (bzw. Tantalus) ist in der griechischen Mythologie der Stammvater des Geschlechts der Tantaliden. Er frevelte gegen die Götter und zog damit einen Fluch auf sein Haus, der über fünf Generationen hinweg seine Nachkommen in eine lange Kette von Gewalt und Verbrechen stürzen sollte.

Tantalos war der einen Version nach König am Sipylos in Lydien, der anderen Version in Phrygien. Meist wird er als Sohn des Zeus und der Okeanide Pluto betrachtet, nach anderer Version als Sohn des Tmolos und der Omphale. Er war mit Dione verheiratet und Vater der Niobe, des Broteas, des Daskylos und des Pelops.

Tantalos, eingeladen, an der Göttertafel zu speisen, stahl von dort Nektar und Ambrosia, was die Götter erzürnte. Auch verbarg er einen aus einem Zeus-Tempel gestohlenen goldenen Hund in seinem Haus, leugnete dies jedoch.

Als die Götter zu einem Gastmahl bei Tantalos kamen (so etwas hatte es zuvor nur einmal gegeben, bei der Hochzeit des Kadmos und Harmonia), versuchte er, ihre Allwissenheit auf die Probe zu stellen: Er tötete Pelops, seinen jüngsten Sohn, und ließ ihn den Göttern als Mahl zurichten, jedoch so, dass sie sein Tun nicht erkennen sollten. Zwar verzehrte Demeter, verzweifelt über den Raub der Persephone, einen Teil der Schulter, doch die Götter bemerkten die Greueltat sofort. Sie warfen die Stücke des getöteten Pelops in einen Kessel, und die Moire Klotho zog ihn mit erneuter Schönheit hervor. Die verzehrte Schulter wurde von den Göttern durch eine elfenbeinerne ersetzt.

Tantalos verstießen die Götter in den Tartaros und peinigten ihn dort mit ewigen Qualen: Er stand in einem Teich, das Wasser reichte ihm knapp ans Kinn; dennoch litt er den brennendsten Durst und konnte den Trank, der ihm so nahe war, niemals erreichen. Sooft er sich bückte, entschwand das versiegende Wasser und rings um die Füße zeigte sich schwarzer Sand (getrocknet vom feindlichen Dämon). Zugleich litt er schlimmsten peinigendsten Hunger. Hinter ihm strebten am Ufer des Teiches herrliche Fruchtbäume empor und wölbten ihre fruchtbehangenen Äste über seinem Haupt. Doch sooft sich der Greis aufreckte, der Früchte zu pflücken, so wirbelte plötzlich der Sturm sie empor (zu den schattigen Wolken). Zudem hing ein großes Felsenstück an einem Haar über ihm und drohte unaufhörlich, auf ihn herabzustürzen.

Zuletzt verfluchten die Götter noch Tantalos und seine Sippe. Solange es Nachfahren gab, sollte dieser Fluch Gültigkeit haben. Ein Fluch, der daraus bestand, dass jeder seiner Nachfahren eine weitere schreckliche Tat begehen und weitere Schuld auf sich laden würde. Eine lange Kette von Gewalt und Verbrechen wurde somit ausgelöst, die erst mit dem letzten der Tantaliden endet: mit Orest, der seine Mutter Klytaimnestra ermordete und so ihren Mord an seinem Vater und ihrem Gatten rächte, Orest selbst ereilte sein Schicksal durch einen Schlangenbiss.

 

5.            Danaide

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(Weitergeleitet von Danaiden)

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Die Danaiden sind in der griechischen Mythologie die 50 Töchter des Ahnherrn der Griechen, des Königs von Libyen, Danaos, die auf Befehl ihres Vaters alle – bis auf Hypermnestra – in der Brautnacht ihre jungen Ehemänner, die Söhne des Aigyptos, töteten.

7.               Inhaltsverzeichnis

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8.               Eine Massenhochzeit

Danaos und Aigyptos waren Zwillingsbrüder, die sich um das Erbe ihres Vaters Belos stritten. Zur Lösung des Problems schlug Aigyptos eine Vermählung seiner 50 Söhne mit den Töchtern des Danaos vor. Dieser fürchtete aber eine List und wurde durch ein Orakel in seiner Vermutung bestätigt. Er baute mit Athenes Hilfe ein Schiff mit doppeltem Bug, das erste dieser Art, für 50 Ruderer (Pentekonter), mit dem er aus Libyen (Ägypten) nach Griechenland (Argos) floh. Während eines Zwischenaufenthaltes auf Rhodos sollen drei seiner Töchter gestorben sein, so dass die Städte Lindos, Ialysos und Kameiros dort ihren Namen tragen. In Griechenland angekommen, erlangte Danaos die Herrschaft von Gelanor (oder das Asyl bei König Pelasgos) in Argos.

Aigyptos schickte seine Söhne (die Aigyptiaden) jedoch nach Argos: Danaos solle seine Entscheidung überdenken und der Hochzeit zustimmen – die böse Hinterabsicht, die Danaiden umzubringen, war jedoch immer noch vorhanden. Danaos lehnte ab, woraufhin die Stadt belagert wurde.

Als eine große Dürre im Land herrschte, schickte Danaos seine Töchter aus, Poseidon, der die Flüsse hatte versiegen lassen, umzustimmen. Amymone, eine von diesen, wurde auf dieser Suche von einem Satyr überfallen und rief Poseidon um Hilfe an, der die Danaide selbst zu seiner Geliebten machte. An der Stelle, an der der nach dem Satyr geschleuderte Dreizack in einem Felsen stecken geblieben war, entsprangen die drei Quellen des Flusses Lerna.

Jedoch Danaos musste (trotz Vermittlung des Königs Pelasgus von Argos) schließlich nachgeben, da der Stadt das Wasser auszugehen drohte. Daraufhin wies er seine Töchter an in der Hochzeitsnacht die Söhne des Aigyptos zu töten und gab ihnen scharfe Nadeln (die sie in ihrem Haar versteckten) oder Dolche. Fast alle folgten der Weisung, töteten ihre Vettern und brachten ihrem Vater die Köpfe der gemordeten Gatten. Einzig Hypermnestra, die Älteste, schonte den Lynkeus, weil er ihr nicht zu nahe trat und ihre Jungfräulichkeit achtete und verhalf ihm zur flucht.

Nach der Mordnacht veranstaltet Danaos einen Wettlauf für Freier, die nach der Reihenfolge ihrer Ankunft unter seinen Töchtern wählen dürfen Brautgeschenke bekamen. Des Ungehorsams angeklagt, wird Hypermnestra durch Eingreifen Aphrodite's freigesprochen.

The Danaides, John William Waterhouse (1904)

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The Danaides, John William Waterhouse (1904)

Obwohl Athene und Hermes die mörderischen Danaiden mit dem Einverständnis des Zeus im Wasser des Lerna von ihrer Bluttat reinigten, wurden sie zur Strafe von den Richtern des Totenreichs verurteilt, im Tartaros für immer mit Krügen Wasser in ein durchlöchertes Fass zu schöpfen, das nie zu füllen war. Daher stammt das sprichwörtliche Fass der Danaiden, mit dem man eine nutzlose, endlose Arbeit bezeichnet (vgl. die Sisyphusarbeit).