Artikel aus der Fachzeitschrift "Psychologie in Erziehung und Unterricht", 44. Jahrgang, 4. Quartal, S. 276 – 288 (1997), im Rahmen des Themenheftes "Familienpsychologie", erschienen im Ernst Reinhardt Verlag, München Basel;
 

Belastungsaspekte und Gratifikationen beim Übergang zur Vaterschaft

HARALD WERNECK
Universität Wien
 

Strain and Gratifications of Expectant Fathers

Summary
In a cross-cultural study the positive and negative aspects of fatherhood were longitudinally investigated in Austria, covering the period from three months before to three years after the birth of the child. Potential fields of risks turned out to be negative developments in the parents’ partnership, which are widespread during the first years of the children’s life, and the reduction of social contacts beyond the family. Taking pleasure in activities with children and a positive attitude towards the values of the family contribute most to a satisfying fatherhood. The contribution of the single variables to relevant dimensions of how fatherhood is experienced, and their relations to each other, are shown in pathanalysis.
Keywords: Fathers, Transition to parenthood, Psychology of the family

Zusammenfassung
Im Rahmen eines interkulturell angelegten Forschungsprojektes zum Übergang zur Elternschaft wurden in Österreich positive und negative Aspekte der Vaterschaft, im Zeitraum drei Monate vor bis drei Jahre nach der Geburt des Kindes, längsschnittlich analysiert. Als potentielle Risikobereiche erweisen sich vor allem die in den ersten Lebensjahren des Kindes häufig zu beobachtenden negativen Entwicklungen im Partnerschaftsbereich der Eltern und Einschränkungen außerfamiliärer Sozialkontakte. Freude an gemeinsamen Aktivitäten mit Kindern und positive Einstellungen gegenüber familiären Werten tragen hingegen am stärksten zu einem als befriedigend erlebten Übergang zur Vaterschaft bei. Der Anteil der einzelnen Variablen an relevanten Dimensionen des Vater-Seins bzw. ihr Beziehungsgefüge zueinander wird in dem vorliegenden Artikel pfadanalytisch aufgezeigt.
Schlüsselbegriffe: Väter, Übergang zur Elternschaft, Familienpsychologie
 

Einleitung

Obwohl das Interesses am Thema "Übergang zur Elternschaft" in den letzten Jahren relativ stark gestiegenen ist (siehe z. B. Bauer, 1992; Brüderl, 1989; Gauda, 1990; Grant, 1992; Huwiler, 1995; Nickel, 1990; Petzold, 1991; Quaiser-Pohl, 1996; Reichle, 1994; Rollett & Werneck, 1993; Rost & Schneider, 1995; Schneewind, 1983; Stadlhuber-Gruber, 1989; Wicki, Messerli & Zehnder, 1995) – eine Übersicht über einschlägige Studien dazu findet sich etwa bei El-Giamal in diesem Heft [und 1996, S. 194] – existieren im deutschsprachigen Raum nur vereinzelt Forschungsarbeiten, die sich auf die Situation der (werdenden) Väter konzentrieren (z. B. Petzold, 1994).

Ausgehend von der Idee, dieses in den letzten Jahrzehnten bestehende Ungleichgewicht in der Elternforschung (vgl. z. B. Werneck, 1996b), welches nicht zuletzt auf Bowlbys (1951) Monotropie-Paradigma über die Exklusivität der Mutter-Kind-Beziehung zurückzuführen ist, ein wenig auszugleichen, analysiert der vorliegende Artikel vorwiegend das differentielle Erleben und Verhalten der Väter in der Zeit um die Geburt des Kindes.

Die Studie erfolgte im Rahmen bzw. in Weiterführung eines interkulturell konzipierten Forschungsprojektes zum Übergang zur Elternschaft,1 durchgeführt in Deutschland, Österreich, den USA und Südkorea (vgl. z. B. Ettrich & Ettrich, 1995; Grant, 1992; Nickel, 1990, 1996; Nickel, Quaiser-Pohl, Rollett, Vetter & Werneck, 1995; Pesce-Trudell, 1992; Quaiser-Pohl, 1996; Rollett & Werneck, 1993; Werneck, 1996b; Yang, 1990), wobei sich der vorliegende Artikel auf die Analyse der österreichischen Stichprobe bezieht.2 Den theoretischen Hintergrund bildet der ökopsychologische Ansatz Bronfenbrenners (z. B. 1989).

Kinder als Belastung bzw. Wert

In den letzten Jahrzehnten läßt sich eine zunehmende Beteiligung der Väter an familialen Belangen, insbesondere auch während des Übergangs zur Elternschaft, feststellen (vgl. z. B. Papalia & Olds, 1995; Skolnick, 1993), wie z. B. die in den deutschsprachigen Ländern auf ca. 90 % gestiegene Anwesenheitsrate der Väter bei der Geburt ihrer Kinder (Huwiler, 1993; Nickel, 1988; Werneck, 1996b) zeigt. Sowohl die belastenden als auch die angenehmen, mit Freude bzw. Befriedigung ("Gratifikationen") verbundenen Veränderungen durch die Geburt eines Kindes werden zunehmend unmittelbarer und intensiver erlebt (vgl. z. B. Petzold, 1994).

Das Ausmaß des subjektiv erlebten Anstiegs der Belastungen im Zuge des Übergangs zur Vaterschaft wird beispielsweise in Zusammenhang gebracht mit den Erfahrungen in der Herkunftsfamilie (Belsky & Pensky, 1988), der sozialen Unterstützung (Brüderl, 1989) oder dem Temperament des Kindes (Grossman, 1988). Diese Variable gilt vor allem für die Väter als wichtiger Belastungsregulator (Reichle, 1994).

Die Unsicherheiten mit dem Kind werden großteils durch die mangelnde praktische Erfahrung der Väter im Umgang mit Säuglingen, die Individualität des Kindes, zu geringe Kenntnis über die Pflege und Entwicklung des Babys sowie zuviel widersprüchliche Information durch Ratgeberliteratur erklärt (Bartoszyk & Nickel, 1986).

Feldman (1987) fand regressionsanalytisch fünf Faktoren, welche 69 % der Varianz des väterlichen Belastungserlebens ein halbes Jahr nach der Geburt erklären konnten: allgemeiner Streß (während der Schwangerschaft der Partnerin), Änderungen im Selbstkonzept der Frau, Ungeplantheit der Schwangerschaft (mit 22 % Varianzanteil der beste Einzelprädiktor), negatives Erleben der Schwangerschaft durch den Mann und geringes Alter der Frau. Meyer (1988) weist in diesem Zusammenhang ausdrücklich auf die entsprechende Berücksichtigung möglicher intervenierender Variablen für den subjektiven Belastungsanstieg der Väter, wie etwa seine berufliche Weiterentwicklung oder die erhöhte Belastung seiner Partnerin, hin.

Diesen als mehr oder weniger ausgeprägt erlebten Beschwernissen in der Zeit um die Geburt des Kindes stehen in der Regel positive, als angenehm empfundene Aspekte gegenüber. Hoffman und Hoffman (1973) entwarfen erstmals eine Systematik positiver Werte, die Kinder für ihre Eltern darstellen können, und führten hier etwa folgende Gesichtspunkte an: das Erreichen sozialer Identität durch eigene Kinder (Erwachsenenstatus), Selbstverwirklichung, die Erweiterung der Erlebnisdimensionen, Kinder als Bereicherung, das Weiterleben in den eigenen Kindern, das Fortbestehen der eigenen Familie, religiöse Aspekte, emotionale Bindung an die Kinder, Anregung und Freude, die eigene Jugend erneut aufleben lassen, Kinder als neue Herausforderung oder als Gelegenheit zur Machtausübung. Olbrich und Brüderl (1986) nennen ergänzend dazu den ökonomischen Nutzen durch Kinder (z. B. Arbeitskraft, Alterssicherung), den Statusgewinn bzw. das Prestige sowie Kinder als Zeichen von Fruchtbarkeit / Potenz. Eine Zweiteilung der positiven Werte von Kindern in emotionale und funktionale nimmt Grant (1992) vor und führt als Beispiele an: Kinder machen Freude und Spaß, erweitern die Persönlichkeit, die eigene Kompetenz und das Selbstwertgefühl, machen glücklich, stolz, gehören einfach zu einer Familie dazu (emotionale Werte) bzw. Kinder als Bereicherung für die Ehebeziehung, als Ehekitt, als Alterssicherung, Brücke zur Herkunftsfamilie, Quelle sozialer und gesellschaftlicher Anerkennung sowie zur Vorbeugung gegen Einsamkeit (funktionale Werte). Das Ausmaß bzw. die Gewichtung der einzelnen positiven Wertkategorien schwankt interkulturell, aber auch innerhalb eines Kulturkreises und von Einzelfall zu Einzelfall teilweise beträchtlich (vgl. z. B. Fawcett, 1988; Werneck, 1996a). Umso interessanter und dringlicher erscheinen Studien, die sich eine genaue Analyse der Wertvorstellungen und Einstellungen werdender Eltern, speziell der Väter, unter Berücksichtigung der jeweiligen Umweltgegebenheiten zum Ziel setzen.

Fragestellung und Methodik

Die hier beschriebene Untersuchung erfolgte, wie bereits erwähnt, im Rahmen eines interkulturell angelegten Forschungsprojektes (vgl. z. B. Nickel, 1996) bzw. des österreichischen Teilprojektes "Familienentwicklung im Längsschnitt" (vgl. z. B. Rollett & Werneck, 1993). Dieses strebte allgemein eine umfassende und detaillierte Analyse der individuellen und familiären Veränderungsprozesse in der Zeit um die Geburt eines Kindes an, unter besonderer Berücksichtigung relevanter mikro-, meso-, exo- und makrosystemischer Einflußgrößen. Die vorliegenden Auswertungen konzentrieren sich auf die Perspektive der (österreichischen) Väter, und hier wiederum speziell auf die Identifikation und Erklärung von typischerweise als belastend bzw. als belohnend empfundenen Faktoren beim Übergang zur Vaterschaft.

Versuchsdesign

Beim österreichischen Teilprojekt (Rollett & Werneck, 1993) wurden insgesamt 175 Elternpaare aus dem Großraum Wien zu drei Erhebungszeitpunkten einer Befragung unterzogen: während des sechsten Schwangerschaftsmonats der Mutter, drei Monate und drei Jahre nach der Geburt des Kindes,3 wobei es sich um Paare handelte, die ihr erstes, zweites oder drittes Kind erwarteten bzw. bekommen hatten. Zusätzlich wurde bei der Erstellung des Versuchsdesigns das Alter der Mütter berücksichtigt und zwei Gruppen unterschieden: Jüngere, unter 30 Jahre, und Ältere, im Alter von 30 Jahren und darüber (s. Tabelle 1).

Tabelle 1: Versuchsplan des (gesamten) österreichischen Teilprojektes "Familienentwicklung im Längsschnitt" (vgl. Rollett & Werneck, 1993)
  Mütter unter 30 J. Mütter über 30 J. insgesamt
1. Kind 35 (20.0 %)a 31 (17.7 %) 66 (37.7 %)
2. Kind 35 (20.0 %) 36 (20.6 %) 71 (40.6 %)
3. Kind 16 (9.1 %) 22 (12.6 %) 38 (21.7 %)
insgesamt 86 (49.1 %) 89 (50.9 %) 175 (100 %)
a in Klammern: Gesamtprozentwerte (von 175)

Die Versuchspersonen wurden über verschiedene Kliniken, Frauenärzte, Familienberatungsstellen usw. kontaktiert. Die Fragebögen wurden teils persönlich (von Mitarbeiterinnen der Abteilung für Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie / Universität Wien) in den entsprechenden Institutionen bzw. bei den zu befragenden Personen zu Hause ausgehändigt, teils postalisch versendet. Mütter und Väter füllten die Fragebögen selbst (unabhängig voneinander) aus.

Stichprobe

Das Alter der Väter betrug bei der ersten Befragung (drei Monate vor dem Geburtstermin des Kindes) durchschnittlich 31.8 Jahre (SD = 4.9).4 80 % waren verheiratet (bei der dritten Befragung, ca. drei Jahre danach, 88.7 %). Analog zu vergleichbaren Studien (vgl. z. B. Gloger-Tippelt, Rapkowitz, Freudenberg & Maier, 1995; Grant, 1992; Reichle, 1994; Wicki et al., 1995) ist das Bildungsniveau der Väter auch in der vorliegenden Untersuchung, mit einer Akademikerquote von 29.9 %, als überdurchschnittlich hoch zu bezeichnen. 93.5 % der Väter üben beim ersten Untersuchungszeitpunkt einen Beruf aus (davon 94.3 % ganztags), bei der dritten Befragung 97.3 % (davon 96.9 % ganztags).

Untersuchungsinstrumente

Als Erhebungsinstrument wurde eine umfassende Fragebogenbatterie herangezogen, bestehend aus dem "Elternschaftsfragebogen" (z. B. Nickel, Grant & Vetter, 1990), dem "Partnerschaftsfragebogen" (Hahlweg, 1979) und einem "Fragebogen zur Gesamtsituation" (vgl. Quaiser-Pohl, 1996; Werneck, 1996b), der sich aus vorgetesteten Skalen (betreffend die Hausarbeitsaufteilung, die Freizeitgestaltung, die sozialen Netzwerke, die sozioökonomische Situation usw.) zusammensetzt. Den Vätern wurde zusätzlich beim dritten Befragungszeitpunkt die "Skala zur Beschreibung der individuellen Belastung des Vaters" (Ehlers, 1981) vorgegeben, zur Messung der subjektiven individuellen, zeitlich überdauernden Belastung.5

Als Informationsquelle über die Entwicklung der Kinder diente u. a. ein Temperamentfragebogen, erstellt in Anlehnung an das Konzept von Thomas und Chess (1977), welcher von den Müttern ausgefüllt wurde.

Ergebnisse

Allgemeine Belastung

Insgesamt beurteilen die Väter drei Jahre nach der Geburt des Kindes ihre momentane Situation (als Väter) zu 65.3 % als erwartungsgemäß, etwa jeder fünfte Vater (20.8 %) schätzt seine Lage schwieriger als erwartet ein und 13.9 % als leichter (vgl. Werneck, 1996b).

Eine relativ geringe subjektive Belastung der Väter legt auch ein Vergleich der drei Monate vor der Geburt des Kindes (direkt erfragten) erwarteten persönlichen, nervlichen und finanziellen Belastung bzw. der Arbeitsbelastung durch das Kind mit den drei Jahre nach der Geburt entsprechenden real erlebten Belastungsaspekten nahe. Es zeigen sich durchwegs signifikante Unterschiede dahingehend, daß die – zumindest von den Vätern angegebenen – tatsächlichen Belastungen deutlich niedriger ausfallen als erwartet (Wilcoxon MPSR-Tests: n = 147, p < .01; n = 147, p < .01; n = 147, p < .01; n = 146, p < .01). Hier muß allerdings differenziert werden, ob es sich um ein geplantes oder ein (zu diesem Zeitpunkt) ungeplantes Kind handelt: die nervliche Belastung bei Vätern ungeplanter Kinder erweist sich drei Jahre nach deren Geburt als signifikant höher als bei Vätern geplanter Kinder (U-Test: n = 144, p = .03).

Partnerschaftsbereich

Das Kriterium der Geplantheit bzw. Erwünschtheit des Kindes wirkt sich aber auch auf den Partnerschaftsbereich insofern aus, als die Beziehung der Eltern zueinander, gemessen mit dem Partnerschaftsfragebogen PFB (Hahlweg, 1979), drei Jahre nach der Geburt von Vätern ungeplanter Kinder als insgesamt deutlich unglücklicher beschrieben wird, im Vergleich zu Vätern geplanter Kinder (U-Test: n = 139, p = .02). Dahingehende Unterschiede lassen sich vor allem in der Qualität des partnerschaftlichen Kommunikationsverhaltens (Skala "Gemeinsamkeit / Kommunikation" des PFB) erkennen (U-Test: n = 143, p = .02).

Die generelle Abnahme der Partnerschaftsqualität, einer für das Wohlbefinden und die Anpassung an die veränderte familiäre Situation wichtigen Determinante (vgl. Werneck, 1996b), beschränkt sich allerdings nicht auf die Fälle unerwünschter Familienerweiterungen, es handelt sich dabei vielmehr um ein die gesamte Stichprobe betreffendes Phänomen. In der längsschnittlichen Betrachtung ergeben sich varianzanalytisch, über den Untersuchungszeitraum (drei Meßzeitpunkte) hinweg, durchwegs signifikante Veränderungen in den drei im PFB (Hahlweg, 1979) erfaßten Dimensionen (s. Tabelle 2): ein Anstieg des – von den Vätern über ihre Partnerinnen angegebenen – Streitverhaltens (n = 142, p < .01) sowie eine Abnahme der Zärtlichkeit (n = 137, p < .01) und der Kommunikation bzw. Gemeinsamkeiten zwischen den Partnern (n = 142, p < .01).

Tabelle 2: Skalenwerte des Partnerschaftsfragebogens PFB (Hahlweg, 1979) / Angaben der Väter
PFB-Skala 1. Testzeitpunkt 2. Testzeitpunkt 3. Testzeitpunkt
Streitverhalten 1.67a (0.53)b172c 1.62 (0.53) 165 1.78 (0.61) 146
Zärtlichkeit 2.83 (0.54) 170 2.72 (0.62) 162 2.53 (0.62) 146
Gemeins. / Kommun. 3.08 (0.44) 172 3.05 (0.45) 165 2.94 (0.51) 146
a Skalenmittelwert
b in Klammern: Standardabweichung
c kursiv: Stichprobengröße
Kodierung: 1 = nie / sehr selten; 2 = selten; 3 = oft; 4 = sehr oft;

Von diesen Entwicklungen erweisen sich – in weiteren Varianzanalysen bzw. entsprechenden á-posteriori-Tests nach Duncan – besonders Erstväter als betroffen. Beim ersten Befragungszeitpunkt, drei Monate vor der Geburt des Kindes, beschreiben sie ihre Partnerinnen noch als deutlich zärtlicher (F [169] = 11.21, p < .01) und empfinden die partnerschaftliche Kommunikation als signifikant positiver (F [171] = 4.85, p < .01), im Vergleich zu Zweit- und Drittvätern. Auch ein halbes Jahr danach lassen sich diese Differenzen noch feststellen (F [161] = 3.99, p = .02) bzw. F [164] = 3.34, p = .04), während drei Jahre nach der Geburt des Kindes keine Unterschiede in der Partnerschaftsqualität (nach Hahlweg, 1979) zwischen Erst-, Zweit- und Drittvätern mehr feststellbar sind (vgl. Werneck, 1996b).

Interessanterweise scheint hinsichtlich der Beziehung zwischen Vätern und Müttern auch das Geschlecht des Kindes eine wichtige Rolle zu spielen, da beim dritten Befragungszeitpunkt sowohl im Bereich der Zärtlichkeit als auch des Kommunikationsverhaltens bzw. der Gemeinsamkeiten zwischen den Eltern im Fall eines Kindes männlichen Geschlechts signifikant geringere Werte von den Vätern angegeben wurden als bei Mädchen (t [143] = -2.97, p < .01; t [143] = -3.54, p < .01). Vorgeburtlich ließen sich hinsichtlich dieser beiden Skalen des Partnerschaftsfragebogens (Hahlweg, 1979) keine Unterschiede je nach Geschlecht des erwarteten Kindes feststellen (t [164] = -1.38, p = .17; t [166] = -1.48, p = .14).

Im sexuellen Bereich stellt sich die zu den beiden nachgeburtlichen Erhebungszeitpunkten negativ erlebte Entwicklung der Partnerschaftsqualität insofern als speziell belastend dar, als sie vor der Geburt des Kindes in dem gegebenen Ausmaß ausdrücklich nicht erwartet wurde (Friedman-Test: n = 122, p < .01).

Soziales Netzwerk

Bezüglich des sozialen Netzwerkes läßt sich (auf direkte Befragung hin) bei den Vätern vor allem in dem halben Jahr um die Geburt des Kindes eine signifikante Einschränkung des Freundes- und Bekanntenkreises, gemessen an der Anzahl der in der Freizeit regelmäßig getroffenen Freunde, Bekannten oder Kollegen, feststellen (Wilcoxon MPSR-Test: n = 166, p < .01), bzw., analog dazu, eine Reduktion der Sozialkontaktfrequenz über den Untersuchungszeitraum hinweg (t [142] = 4.47, p < .01). Der Wunsch nach mehr Freunden, Bekannten und Kollegen bzw. nach häufigeren Treffen mit ihnen steigt merkbar erst im Laufe der ersten drei Lebensjahre nach der Geburt des Kindes (t [141] = -2.27, p = .03 bzw. Wilcoxon MPSR-Test: n = 145, p = .049). In diesem Zeitraum nimmt bei den Vätern auch das Gefühl der Einengung in den Kontakten zu Freunden und Bekannten (wegen des Kindes) deutlich zu (t [142] = -3.00, p < .01).

Familie, Beruf, Freizeit

Was das Kind bzw. die Kinder selbst betrifft, so fühlen sich durch dessen Pflege die meisten Väter (43.8 %) kaum belastet, ca. ein Drittel (32.6 %) etwas und 22.9 % gar nicht.6 Von den – einzeln zu beurteilenden – Tätigkeiten mit dem Kind bevorzugen die Väter der Dreijährigen im Detail vor allem einen Urlaub bzw. Ausflug mit dem Kind zu unternehmen (M = 4.51, SD = 0.69, n = 144 bzw. M = 4.29, SD = 0.68, n = 145 auf einer fünfstufigen Skala / je höher die Werte, desto mehr Freude) sowie mit dem Kind zu spielen (M = 4.41, SD = 0.57, n = 143). Die Freude an Aktivitäten mit dem eigenen Kind7 sinkt insgesamt während der ersten drei Lebensjahre (Wilcoxon MPSR-Test: n = 146, p < .01), auch wenn sich ein Großteil der Väter (72.6 %) im Umgang mit dem dreijährigen Nachwuchs als "sehr sicher" erlebt.

Die wichtige Funktion der Familie für die Männer während der Phase des Übergangs zur Elternschaft wird durch die relativ hohe Bedeutung deutlich, welche die Väter drei Jahre nach der Geburt des Kindes dem Zusammensein mit ihrer Familie beimessen (M = 3.69, SD = 0.48, n = 145 auf einer vierstufigen Skala / je höher die Werte, desto wichtiger), im Vergleich etwa mit beruflichem Weiterkommen (M = 2.89, SD = 0.76, n = 142) bzw. dem Freizeitbereich (M = 3.41, SD = 0.61, n = 145). Dementsprechend findet sich auch das Bedürfnis nach mehr Zeit bzw. Aktivitäten, insbesondere mit der Partnerin (von 85 % der Väter erwünscht) , zu dieser Zeit an erster Stelle einer Liste diverser Änderungswünsche im Bereich Familie-Beruf-Freizeit.

Einstellungen

Wie sehr diese einzelnen Bereiche als belastend bzw. als bereichernd empfunden werden, hängt auch wesentlich von den Einstellungen der Väter ab.

Zur Erfassung der Einstellungen wurden die 82 Items des Elternschaftsfragebogens (z. B. Nickel et al., 1990) reanalysiert, wobei sich bei den Vätern clusteranalytisch folgende acht Skalen (als Beispiele dazu jeweils das trennschärfste Item) ergaben (Genaueres dazu vgl. Rollett & Werneck, 1993; Werneck, 1996b):

1) "Verantwortung": Diese Skala bezieht sich vor allem auf den von Vätern erlebten Verantwortungsdruck.
Itembeispiel: "Die Verantwortung für ein Kind zu tragen, ist erdrückend."
2) "Traditionelle Rollenaufteilung": Hier wird der Traditionalismus, in Hinblick auf die Rollenaufteilung zwischen Mann und Frau allgemein, sowie zwischen Vätern und Müttern im speziellen erfaßt.
Itembeispiel: "Ich glaube, daß eher eine Mutter das Vorbild für eine Tochter sein sollte als der Vater."
3) "Traditionelle Frauenrolle": Die Skala erfaßt insbesondere die Befürwortung der traditionell Frauen zugeschriebenen Rollen (v. a. die Präferenz des Kinderaufziehens gegenüber der mütterlichen Berufstätigkeit) und das Erleben der physischen Attraktivität schwangerer Frauen;
Itembeispiel: "Ich glaube, daß es für die Entwicklung eines Kindes schlecht ist, wenn die Mutter berufstätig ist."
4) "Wert von Kindern": Dabei wird erhoben, inwiefern Kinder-Haben als Wert an sich bzw. Kinder als bereichernder Lebensinhalt eingeschätzt werden, ohne die ein sinnerfülltes Leben letztlich undenkbar ist.
Itembeispiel: "Durch eigene Kinder erfahre ich, was wirklich wichtig ist."
5) "Wert der Familie": Auch hier wird die Wertschätzung von Kindern, aber darüberhinaus auch der elterlichen Partnerschaft gemessen.
Itembeispiel: "Das wichtigste im Leben eines Menschen ist, ein eigenes Kind zu haben."
6) "Pater familias": Bei diesem Themenbereich stehen die Einstellungen zu dem Aspekt des Vaters als Familienoberhaupt im Vordergrund, wobei die Kinder auch als Zeichen besonderer Potenz funktionalisiert werden.
Itembeispiel: "Es ist wichtig für meine Eltern, daß ich ihnen Enkeln schenke."
7) "Egalität": Diese Skala bezieht sich auf die Gleichwertigkeit von Vater und Mutter, insbesondere bezüglich ihrer Kompetenzen im Umgang mit dem Kind.
Itembeispiel: "Wenn der Vater zu Hause ist, sollte er die volle Pflege und Versorgung des Kindes übernehmen, um seine Frau zu entlasten."
8) "Kinder als Belastung": Hier wird ermittelt, ob bzw. wie sehr die mit Kindern verbundenen Belastungsmomente als solche eingestuft werden.
Itembeispiel: "Wenn man Kinder hat, hat man kaum mehr eigene Freizeit."
Innerhalb des Untersuchungszeitraumes, drei Monate vor bis drei Jahre nach der Geburt des Kindes, lassen sich über die drei Testzeitpunkte hinweg in erster Linie Veränderungen in den Skalen "Verantwortung" und "Kinder als Belastung" dahingehend feststellen, daß das Ausmaß der von den Vätern wahrgenommenen Verantwortung für Kinder bzw. der Belastung durch sie kontinuierlich ansteigt (Varianzanalysen für Meßwiederholungen: n = 127, p < .01 bzw. n = 127, p < .01). Die Bedeutung von Kindern als Wert an sich verändert sich hingegen nur unwesentlich (n = 127, p = .97).

Pfadmodell für die Belastung des Vaters

Zur Integration der für das Belastungserleben der Väter relevanten Einzelbefunde (s. oben) wurde, in weiterer Folge, ein – exploratorisch orientiertes – Pfadmodell (Lohmöller, 1981) mit der Methode der "Partial Least Squares – PLS" (Wold, 1981) gerechnet. Als Zielvariable diente dabei der Gesamtbelastungsscore des Vaters aus der "Skala zur Beschreibung der individuellen Belastung des Vaters" (Ehlers, 1981) beim dritten Befragungszeitpunkt. Weiters wurden bei der Berechnung des Modells folgende (manifeste) Variablen, erhoben drei Jahre nach der Geburt des Kindes, berücksichtigt: die Skalen "Verantwortung", "Traditionelle Rollenaufteilung", "Wert von Kindern", "Egalität" und "Kinder als Belastung" aus dem Elternschaftsfragebogen (vgl. Nickel et al., 1990), die Skalen "Streitverhalten" und "Zärtlichkeit" aus dem Partnerschaftsfragebogen (Hahlweg, 1979) sowie die (aus sieben Einzelitems bestehende) Skala "Freude an Kindern".

Die Richtungen bzw. Ausprägungsgrade (Pfadkoeffizienten) der Kausalbeziehungen zwischen diesen Konstrukten lassen sich graphisch folgendermaßen darstellen (s. Abbildung 1):

Abbildung 1: Pfadmodell für die individuelle Belastung des Vaters drei Jahre nach der Geburt des Kindes.

Durch dieses Modell konnten insgesamt 44 % der Varianz der Zielvariable "individuelle Belastung des Vaters" erklärt werden. Als beste Prädiktoren für das Belastungserleben des Vaters erweisen sich einerseits seine hohe Einschätzung von Kindern als Belastung (.33) sowie andererseits ein als stark ausgeprägt wahrgenommenes Streitverhalten seiner Partnerin (.31). Das Empfinden von Kindern als Belastung wird seinerseits sehr stark (.52) von dem wahrgenommenen väterlichen Verantwortungsdruck determiniert (vgl. auch Rollett & Werneck, 1994). Daneben zeigt sich interessanterweise auch hohe Egalität in bezug auf die elterliche Partnerschaft – wenn auch in geringem Maß (.22) – als Belastungsmoment. Die Variable Egalität selbst steht wiederum in krassem Widerspruch zu einer Befürwortung traditioneller Rollenaufteilung (-.51). Leicht belastungsreduzierend wirken hingegen Freude an Kindern (-.20) – zu erklären vor allem durch eine hohe Wertschätzung von Kindern (.40) – und Zärtlichkeit der Partnerin (-.20).

Als zusätzliche Kontrolle bzw. Vergleich wurde anschließend, ausgehend von der gleichen Korrelationsmatrix, ein für konfirmatorische Zwecke geeigneteres (Schneider, 1986) LISREL-Modell8 (z. B. Jöreskog & Sörbom, 1993) errechnet, wobei die dabei resultierenden Koeffizienten exakt mit jenen des PLS-Modells übereinstimmen.9 Die bei LISREL verfügbaren Modelltests bzw. Gütekriterien ("Goodness of fit statistics") unterstreichen die Qualität des Modells und rechtfertigen dessen Beibehaltung zusätzlich – z. B.: c&sup2; (13) = 15.05, (stichprobenunabhängiger) "Goodness of fit" = .98. Die Wahl des Programmpaketes beeinflußt demgemäß bei Modellen wie dem vorliegenden die Resultate nicht merkbar (– weshalb bei dem nun folgenden Modell auf eine doppelte Berechnung verzichtet wurde).

Pfadmodell für den Wert von Kindern

In einem zweiten PLS- Modell wurden die positiven Werte bzw. Gratifikationen, die den Vätern durch das Kind vermittelt werden, analysiert. Als Prädiktoren bzw. Zielvariable – erhoben durchwegs beim dritten Befragungstermin – wurden dabei berücksichtigt: aus dem Elternschaftsfragebogen die Skalen "Traditionelle Rollenauffassung", "Traditionelle Frauenrolle", "Pater familias", "Verantwortung", "Egalität", "Wert der Familie", "Kinder als Belastung" und "Wert von Kindern" (als Zielvariable), weiters die Dimensionen "Streitverhalten" und "Gemeinsamkeit / Kommunikation" des Partnerschaftsfragebogens sowie die Skala "Freude an Kindern" (s. Abbildung 2).

Abbildung 2: Pfadmodell für den Wert von Kindern für ihre Väter, drei Jahre nach der Geburt des Kindes.

Durch dieses Modell konnten insgesamt 53 % der Varianz der Zielvariable "Wert von Kindern" erklärt werden. Den stärksten singulären Vorhersagewert für den eingestuften "Wert von Kindern" liefert (mit .33) die Skala "Wert der Familie". Hohe Bedeutung von Familie und Partnerschaft generell führt demnach zu einer ausgeprägt positiven Werthaltung auch speziell Kindern gegenüber. Der "Wert der Familie" wird wiederum sehr stark (zu .50) durch die Skala "Pater familias" prädiziert, also durch die Bedeutung, die Kindern durch ihre Funktionalisierung im Dienste der väterlichen Selbstbestätigung als Mann beigemessen wird. Diese Variable beeinflußt das Werterleben von Kindern auch direkt positiv (zu .22). Der "Wert der Familie" wird daneben auch maßgeblich (zu .37) von der Skala "traditionelle Frauenrolle" bestimmt: Je positiver die Rolle der Frau als Schwangere bzw. Mutter eingeschätzt und auch einer mütterlichen Berufstätigkeit vorgezogen wird, desto höher wird auch der "Wert der Familie" beurteilt (.37). Eine Befürwortung der traditionell Frauen zugeschriebenen Rolle(n) wirkt sich auch direkt, leicht10 positiv (.17) auf den "Wert von Kindern" aus.

Neben dem "Wert der Familie" bedingt auch eine ausgeprägte "Freude an Kindern" die Zielvariable in hohem Ausmaß (.32). Je mehr Freude der Vater an Tätigkeiten im Umgang mit dem Kind entwickelt, desto mehr Wert mißt er auch Kindern an sich bei. Die Variable "Freude an Kindern" selbst wird durch ein hohes Ausmaß an partnerschaftlicher "Gemeinsamkeit und Kommunikation" zwischen den Eltern verstärkt (zu .23), durch eine hohe Befürwortung der "traditionellen Frauenrolle" (.22) und, interessanterweise, gleichzeitig auch durch eine ausgeprägt egalitäre Einstellung der Väter bezüglich Aufgaben- und Kompetenzverteilung im Umgang mit dem Kind (.29). Diese Skala "Egalität" wird ihrerseits zwar in hohem Maß negativ (-.52) durch die Skala "traditionelle Rollenaufteilung" zwischen Vater und Mutter vorhergesagt, zur Skala "traditionelle Frauenrolle", die sich speziell auf die Mutterrolle bezieht, besteht jedoch kein Pfad. Daneben wird der "Wert von Kindern" in geringem Ausmaß (.16) durch ein ausgeprägtes Erleben der väterlichen "Verantwortung" verstärkt, sowie durch massiv erlebtes "Streitverhalten" der Partnerin geringfügig negativ (-.16) beeinflußt (vgl. Werneck, 1996b).

Diskussion

Hinsichtlich belastender bzw. belohnender Aspekte des Übergangs zur Vaterschaft lassen sich – von notwendigen Differenzierungen bzw. Relativierungen abgesehen – doch gewisse Regelmäßigkeiten feststellen. Eine wichtige Erkenntnis betrifft den hohen Einfluß der Partnerschaftsqualität auf die Bewältigung des Übergangs zur Vaterschaft. Die Art und Weise, wie die Eltern miteinander umgehen, reguliert in beträchtlichem Ausmaß das Erleben der Vaterschaft. Auch wenn hier realistischer Weise von Wechselwirkungen und Konfundierungen ausgegangen werden muß, so legen die vorgestellten Kausalanalysen doch auch direkte ursächliche Zusammenhänge, etwa zwischen stark ausgeprägtem Streitverhalten sowie gering empfundener Zärtlichkeit der Partnerin einerseits und dem Belastungserleben des Vaters, andererseits, nahe. Umso bedenklicher scheinen in diesem Zusammenhang die allgemein als negativ einzuschätzenden Entwicklungen im Partnerschaftsbereich (speziell bei Erstvätern), wobei nicht geklärt ist, inwieweit es sich hier um einen reinen Zeiteffekt, im Sinne eines Desensibilisierungs- oder Gewöhnungseffektes handelt (vgl. z. B. Cowan & Pape Cowan, 1993; Huwiler, 1995; Rost & Schneider, 1995) und inwieweit um ein kausal auf das Ereignis der Geburt eines Kindes bzw. die Familienerweiterung zurückzuführendes Phänomen (vgl. z. B. Gloger-Tippelt et al., 1995).

Ein spezieller Aspekt betrifft hier den Bereich der Sexualität, der sich im Untersuchungszeitraum weitaus ungünstiger entwickelt, als vor der Geburt des Kindes erwartet. Dieser Tatsache gilt es insofern besondere Beachtung beizumessen, als – wie aus anderen Studien hervorgeht (z. B. Reichle, 1994) – eine Einschränkung in der partnerschaftlichen Sexualität bei Männern am höchsten mit der Partnerschaftsunzufriedenheit korreliert.11

Ein zweiter potentieller Risikobereich für die Väter ergibt sich durch die häufig beobachtbare Einschränkung der Sozialkontakte, vor allem in den ersten Monaten nach der Geburt des Kindes, was sich wohl am plausibelsten mit dem erhöhten Zeitaufwand für das Baby erklären läßt. Zeitmangel muß generell als wichtiger Erklärungsfaktor für das Belastungserleben (zumindest teilweise) in Betracht gezogen werden – in der Regel geht die Phase der Familiengründung bzw. -erweiterung auch einher mit einer vergleichsweise zeitintensiven beruflichen Aufbauphase. Die Reduktion des Freundeskreises bzw. der Treffen mit Freunden, Bekannten und Kollegen kommt in weiterer Folge oft mit zeitlicher Verzögerung, beim dritten Befragungstermin (ca. drei Jahre später), insofern zum Tragen, als sie dann erst als echte Einschränkung empfunden wird. Die Außenorientierung der Väter scheint zuzunehmen, auch wenn der Familie noch immer grundsätzlich höhere Bedeutung beigemessen wird als beruflichen Werten, was sich auch in dem dezitierten Wunsch der Väter nach mehr Zeit für die Familie ausdrückt. Dies ist auch insofern bemerkenswert, als Mütter eher divergierende Prioritäten, nämlich das Bedürfnis bzw. den Wunsch, öfter alleine zu sein, äußern (vgl. Werneck, 1996b), woraus sich wiederum auf eine potentielle Konfliktquelle im Partnerschaftsbereich schließen läßt.

Das Kind selbst bzw. dessen Pflege stellt, den Angaben der Väter entsprechend, durchschnittlich ein relativ geringes Belastungsmoment für sie dar, was damit zusammenhängen dürfte, daß die Hauptlast der Arbeit mit den Kindern überwiegend von den Müttern geleistet wird. Bestätigt wird dies durch jene Ergebnisse, wonach Väter sich dann verstärkt durch Kinder belastet fühlen, wenn sie mehr Verantwortung für sie übernehmen.

Positiv auf das Erleben der Vaterschaft wirkt sich in erster Linie die Freude am Umgang mit Kindern aus. Gemeinsame Aktivitäten mit dem Kind – Väter nützen die ihnen mit dem Kind verfügbare Zeit überwiegend für spielerische Tätigkeiten – sind demnach in der Lage, väterliche Belastungserlebnisse, zumindest anteilsmäßig, zu kompensieren.

Eine wesentliche Regulatorfunktion hinsichtlich der subjektiven Qualität des Übergangs zur Vaterschaft ist den grundsätzlichen Einstellungen zur Elternschaft und zu Kindern beizumessen. So erweist sich etwa eine hohe Wertschätzung der Familie allgemein und von (eigenen) Kindern im speziellen als förderlicher für eine positive Bewältigung der spezifischen Anforderungen an den Vater als soziodemographische Parameter, wie z. B. hohes Einkommen, ein hoher Bildungsgrad oder der Faktor Alter. Ausgehend von einer biographisch früh anzusetzenden Beeinflussung der entsprechenden Einstellungen (etwa hinsichtlich der Rollenverteilungen zwischen Vätern und Müttern), vor allem nach dem Prinzip des Modellernens (Bandura, 1977), lassen sich dementsprechend die Wurzeln für das spätere Vaterschaftserleben zu einem relativ hohen Anteil bereits in der Kindheit bzw. Jugend vermuten.

Neben diesen Einstellungsdimensionen üben einzelne Einflußgrößen, wie die Geplantheit bzw. Erwünschtheit des Kindes oder dessen Geschlecht, ebenfalls einen beträchtlichen, häufig unterschätzten Einfluß auf die Qualität des Übergangs zur Vaterschaft aus.

In Abwägung der vorliegenden Angaben zu den beschriebenen subjektiven Belastungsfaktoren bzw. Gratifikationen der Väter läßt sich trotz spezifischer Risikobereiche zusammenfassend auch für Väter jenes Resümee vergleichbarer Studien an Müttern (z. B. Huwiler, 1995) bestätigen, wonach die mit Kindern verbundenen "Gewinne" die "Kosten" überwiegen.

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Fußnoten

1 Die Idee bzw. Initiative zu diesem interkulturellen Forschungsprojekt geht zurück auf Prof. Dr. Horst Nickel (Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf).

2 Leiterin des österreichischen Teilprojektes: o.Univ.-Prof. Dr. Brigitta Rollett.

3 Beim dritten Testzeitpunkt, drei Jahre nach der Geburt des Kindes, beteiligten sich noch 152 Familien (davon 147 Väter).

4 Das Durchschnittsalter der Mütter betrug 29.9 Jahre (SD = 4.4).

5 Die kompletten Skalen sowie deren teststatistische Kennwerte befinden sich in Werneck (1996b).

6 Angesichts der Tatsache, daß im Bereich der Versorgung der vitalen Bedürfnisse des Kleinkindes bzw. der notwendigen organisatorischen Tätigkeiten (Arztbesuch, Organisation eines/r Babysitters/in usw.) die Mütter die Hauptlast tragen (vgl. z. B. Werneck, 1996b), scheint für eine Belastung der Väter durch die Babypflege allerdings auch objektiv wenig Grund gegeben.

7 Die Skala "Freude am Umgang mit Kindern" umfaßt neben "Urlaub -" bzw. "Ausflug mit dem Kind" und "mit dem Kind spielen" noch "Kinderfest vorbereiten", "Kind füttern", "Kind waschen" und "mit dem Kind lernen".

8 Dabei wurden die gleichen Pfade wie bei dem LVPLS-Modell gesetzt, mit Ausnahme der Wechselwirkungen zwischen den einzelnen Skalen des Elternschaftsfragebogens ("X-Seite"), die in diesem Modell aus technischen Gründen nicht definiert werden können.

9 Da sich das (LISREL-) Meßmodell dementsprechend inhaltlich mit dem PLS-Modell (s. Abbildung 1) deckt, wird auf eine gesonderte Darstellung verzichtet.

10 Die Korrelation zwischen den Skalen "Traditionelle Frauenrolle" und "Wert von Kindern" ist zwar mit .41 relativ hoch, der entsprechende Pfadkoeffizient im Modell aufgrund der Position der Skala "Traditionelle Frauenrolle" (an zweiter Stelle) jedoch relativ niedrig (.17).

11 Bei Frauen finden sich hingegen Zusammenhänge der Partnerschaftszufriedenheit mit Einschränkungen in den Bedürfnissen nach Wohlstand, nach Ruhe und Gelassenheit im Umgang mit dem Partner, nach Respekt des Partners, Verständnis des Partners und gemeinsamen Unternehmungen mit dem Partner, nicht aber mit der partnerschaftlichen Sexualität (Reichle, 1994, S. 283).

  Univ.-Ass. Mag. Dr. Harald Werneck
Abteilung für Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie des Instituts für Psychologie der Universität Wien
Liebiggasse 5/1
A-1010 Wien



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