Wimmer: Vorlesung SS 2011
602023 Interkulturelle Philosophie - Einführung
6. Einheit: 27. Juni
a) Wiederholung und Anschluss an
vorige Vorlesungen, Besprechung von Fragen
b) THEMA: Hermeneutik und
Interpretation
Methodenfragen
interkultureller Hermeneutik
- Einleitend wird besprochen:
- Zentrale Voraussetzungen und Problematik in Gadamers
Hermeneutik
- Implikationen der Sufi-Parabel von den Weintrauben (vgl.
im Buch 135ff)
- Stereotype, die
ein "Nicht"-Verstehen nahelegen
- Interpretationsprobleme
(Kap. 4 im Buch (2004), S. 147ff)
- Besprochen werden:
- die
"Daumenregeln zur Vermeidung
interkultureller Missverständnisse"
nach
dem Vorschlag von Elmar Holenstein. Dies ist detailliert
ausgeführt in:
Elmar Holenstein: "Ein Dutzend Daumenregeln zur Vermeidung
interkultureller Missverständnisse." In: ders.:
Kulturphilosophische
Perspektiven, S. 288-312. Frankfurt/M.: Suhrkamp, 1998. Text im Internet
- Vorschlag von
Mall, gegenüber den extremen Auffassungen in einem
"Identitätsmodell"
bzw. einer "Hermeneutik der totalen Differenz" eine "analogische
Hermeneutik" zu entwickeln.
Dies ist u.a. ausgeführt in: Ram Adhar
Mall: "Andersverstehen ist nicht Falschverstehen. Das Erfordernis einer
interkulturellen Verständigung." In Verstehen und
Verständigung.
Ethnologie - Xenologie - interkulturelle Philosophie, Hg.: Wolfdietrich
Schmied-Kowarzik, 273-89. Würzburg: Königshausen &
Neumann, 2002.
vgl.
auch ders.: "Das Konzept einer interkulturellen Philosophie." In:
Polylog. Zeitschrift für interkulturelles Philosophieren 1, Nr. 1
(1998): 54-69. Im Internet
- Die Frage
nach dem Verstehen (von Texten und anderen
Sinngehalten) nach
Thomas M. Seebohm: Zur Kritik der
hermeneutischen Vernunft. Bonn:
Bouvier, 1972, S.12f, der es so beschreibt:
Das
Ganze ist aus den Teilen, die Teile sind aus dem Ganzen zu
interpretieren. Dies beschreibt vier Relationen zwischen
unterschiedlichen “Teilen” und “Ganzen”:
a) Das Verhältnis von
Textteilen und Textganzem.
b) Das Verhältnis
zwischen einer Sprache und einem Text als bestimmter Rede in dieser
Sprache.
c) Das Verhältnis
zwischen dem Autor als einer Ganzheit von Sinngehalten und dem Text als
einem dieser Sinngehalte.
d) Das Verhältnis
zwischen dem kulturellen Gesamtkontext und dem darin entstandenen und
weiter wirkenden Text.
Einige
Konsequenzen eines solchen Vorgehens werden, insbesondere in Hinblick
auf die
Interpretation nicht-textlicher Traditionen und kulturell differenter
Inhalte diskutiert.
- Vorschlag von
Raimon Panikkar, nach "homöomorphen"
oder "funktionalen
Äquivalenten" zu
suchen, dieser Vorschlag wird diskutiert an Hand der Darstellungen von:
Ursula Taborsky: "Panikkars Vorschlag der homöomorphen
Äquivalente
besprochen anhand von Beispielen aus dem arabisch/islamischen Bereich."
Seminararbeit, Wien, 2004. Im Internet
und Hsueh-i Chen: "Homöomorphe Äquivalente
- eine
begriffliche Auseinandersetzung." Seminararbeit, Wien, 2004. Im Internet
Allgemeine Literatur:
Franz-Martin Wimmer: Interkulturelle
Philosophie. Eine
Einführung. Wien: WUV, 2004 S. 135ff
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