Paul C.L.Tang: "Die Unbestimmtheit von Theorien über die menschliche Natur im chinesischen Denken"


Aus dem Englischen von Franz M. Wimmer.
Erschienen in:
Conceptus Jg. XXIV, 1990, Nr. 61, S. 27-34

Zusammenfassung:
Nach Konfuzius und Mencius ist die menschliche Natur ursprünglich gut. Für Hsün-tzu ist die menschliche Natur ursprünglich schlecht. Cua behauptet, die beiden Theorien könnten miteinander verträglich gemacht werden. Wir stellen einen anderen Zugang dar. Wir argumentieren, daß viele traditionelle philosophische Theorien empirischen Gehalt haben und in einem Kontinuum gemeinsam mit naturwissenschaftlichen Theorien gesehen werden können. Die Theorien von Mencius und Hsün-tzu können dann als unterbestimmt im Sinne Quines behandelt werden. Die Ergebnisse dieser Analyse werden besprochen. Im Anschlu&szlig: daran sprechen wir die grundlegendere Frage der Natur des Menschen als solcher an. Anknüpfend an den späten Wittgenstein zeigen wir, daß das Problem aufgelöst werden kann. Wir schlagen schließlich vor, menschliche Natur als eine Art regulatives Prinzip im Sinne Kants zu behandeln.
Summary:
According to Confucius and Mencius, human nature is originally good. For Hsün Tzu, human nature is originally evil. Cua argues that the two theories can be rendered consistent. We present an alternative approach. We argue that many traditional philosophical theories have empiric al import, and can be placed on a continuum with scientific theories. The theories of Mencius and Hsün Tzu can then be trated as underdetermined in Quine´s sense. The consequences of this analysis are discussed. We then address the more fundamental question of human nature itself. Following the later Wittgenstein, we show how the problem can be dissolved. We conclude by suggesting that human nature can be treated as a kind of Kantian regulative principle.

Zur Publikationsliste oder zur Startseite.
Diese Seiten werden eingerichtet und gewartet von Franz Martin Wimmer
Letzte Änderung am 22.07.98