Seminar: Globalisierung und Philosophie
Protokoll: Buchvorstellung (26.11.2003):
Andreas Novy: Entwicklung gestalten -
Gesellschaftsveränderung in der Einen Welt; Wien (2001).
(Franziska Müller-Uri, Linda Rebmann, Andreas Zehetgruber;)
Teil I: Franziska Müller-Uri
Buchvorstellung:
Entwicklung gestalten
Gesellschaftsveränderungen in der Einen Welt
Andreas Novy
Teil II: Linda Rebmann
RAUM:
= unveränderlich, beständig, identitätsstiftend, verlässlich
Aber auch Gefängnis, begrenzt und ohne Horizont
…
Raum als wichtiger Bestandteil der SpracheÆ
Soziales mit Raum verbunden…
Raum als Behälter:*
innen - gefülltes Glas, Territorium (z.B. EU) konstruiert. Regeln gelten,Währungsräume
*
Ausgrenzung…
Raum als Beziehungsraum, Distanzraum*
. mentale Landkarte vs. als Realität. konstruierte Barrieren…
Raum als Hindernis, StörfaktorZeit:
= Veränderung verbunden mit: Wandel, Experiment, Aufbruch
Aber auch Unsicherheit und Zerstörung
…
Zeit als schöpferische KraftZeitbegriffe
Politökonomische Entwicklung:
Kapitalismus:
…
Grundelemente des Kapitalismus = Staat und Markt…
Zentrum = Kapital…
Dialektik: Bedürfnisbefriedigung vs. Gewinn*
Akkumulation Æ Geld Ware mehr Geld = dynamisches System*
aber gegen andere Logiken (z.B. Ökologie)Æ
Nur Kompromisse, keine LösungÆ
Un-Ordnung, ständig gefährdetes SystemModernisierungstheorie:
…
Stufenmodell Phasen der Entwicklung, endogene Faktoren,…
Tradition Æ Moderne…
Werte: Gleichheit, Freiheit, freie Medien und Märkte, Demokratie, RechtsstaatlichkeitDependenztheorie:
…
Ungleicher Tausch exogen, befürchtet "Entwicklung der Unterentwicklung"…
Glauben nicht an ein Nachholen nach Vorbild Europas= Denkordnung diskursives Feld
…
durchdringt alle Poren der Gesellschaft…
strukturiert und lässt Freiraum für Widerspruch (siehe Dependenz & Modern.)Glokalisierung:
= Zusammenspiel aus global und lokal
…
Lokale soll sich nach Erfordernissen des Globalen richten/ umformen…
Doppelbewegung von Globalisierung & DezentralisierungHomo economicus:
Menschenkreation =
…
rational, perfekte Maschine, autonom…
entspricht neoklassischem Marktmodell
Teil III: Andreas Zehetgruber
Grundlagen: Forschen, Vergleichen , Definieren;
Theorie: Zeit/Raum, Politökonomie, Dispositiv, Regulation;
Praxis: Konjunktur, Utopie, Ermächtigung, Gestalten;
Ideal: Entwicklung als Freiheit und Befreiung
Realität: Ungleiche Entwicklung durch freien Markt; Polarisierung nach Klasse, Rasse, Geschlecht in Zentrum und Peripherie;
Handlungsoption: Ökonomie und Gesellschaft gestalten: neue WTO-Regeln, Demokratisierung internationaler Institutionen, Kapitalmarkt entglobalisieren;
Ideal: Markt als Freihandel, "unsichtbare Hand" als Philosophie der Ökonomie, gesellschaftliche Harmonie, Freiheit am Markt;
Realität: Marktversagen: Privilegien, Protektionismus, Bürokratie, Bevormundung, technologische Rückständigkeit;
Handlungsoption: Liberalisierung, Deregulierung, Marktöffnung,
"good governance" (siehe WTO);
Ideal: Entwicklung als Wachstum: Wirtschaftswachstum,
Industrialisierung, Urbanisierung, Fortschritt, Binnenorientierung;
Realität: Ungleiche Entwicklung durch Freihandel: Zentrum profitiert, Peripherie abhängig, Polarisierung nach Klasse, Raum, Rasse,
Geschlecht;
Handlungsoption: Ökonomie und Gesellschaft planen: neues Bretton-Woods-
System, nationale Politik, neue Weltordnung;
Akkumulation Regulation Dispositiv Akkumulation
Akkumulation: Produktorganisation, Finanzierung, Verteilung, Effektive Nachfrage, nicht-kapitalistische Formen;
Regulation: Waren- und Staatsform, Arbeit, Wettbewerb, Geld;
Dispositive: diskursive Anordnung, Grundformen des Diskurses:
(Theorien, Alltagswissen, Routinen, Kultur;)
Politik Ökonomie Diskursive Ordnung Politik
Politik: Budget (Steuern, Transfers, Subventionen;), Gesetze
(Verordnungen), Verwaltung (Bürokratie, outgesourcte Bereiche),
Wohlfahrtsstaat (soziale Gerechtigkeit), Gewaltmonopol (Polizei,
Militär;);
Ökonomie: Investitionen, Eigentum;
Diskursive
Ordnung: Theorien, Alltagswissen, Routinen, Kultur;
Zentrum þ Internationaler Verflechtungsraum Peripherie
Zentrum/
Peripherie: Stadtökonomie, Regionalökonomie, Nationalökonomie;
Internationaler
Verflechtungs-
Raum: Int. Finanzsystem, Int. Arbeitsteilung, Int. Handel, Technologie,
Geopolitik;
des republikanischen Wohlfahrtsstaates;
(jedoch ohne demokratische und wohlfahrtsstaatliche Strukturen)
Wendepunkte für kleine/große VeränderungenProduktionsprozesses
Lohn nach Steuern und Transfers (sekundäre Einkommensverteilung);
Subsistenz, NGO´s;
(Arbeitsmarkt, Recht, Organisation, Subsistenz;);
Arbeitnehmerschaft;
zukünftiger Akkumulation (Inflation, Wechselkurs,
Kredite)
Akkumulation (Natur als Produktivkraft)
daher: Bewusstseinsbildung der Massen als Ziel: Wichtiger Schritt: Mattersburger
Kreis, Attac und andere NGO´s;
Weg aus der Szene finden Politisierung im dezentralen Raum
Zu starre Strukturen; Strukturen müssen gelockert werden (Betonung von Ökologie,
Frauen-Gender-Thematik, Nachhaltigkeit, Aufwertung der Menschenrechte, etc.)
Hausmodell im Sinne des WSF von Porto Allegre
Ablehnung des Sachzwangs: neoliberal, konservativ, reaktionär,
undemokratisch, unpartizipativ und unemanzipatorisch;
(Strukturen sind von Menschen geschaffen worden und können auch von
Menschen verändert werden) Aufforderung zur Dekonstruktion des Sachzwangs!