Franz Martin Wimmer:
Lehrveranstaltungen WS 1998/99


Lehrveranstaltungen von Franz M. Wimmer im WS 98/99:

Montag
10-12, HS 3B d. Inst., (NIG, 3. Stock)
601 369 PS, 2st: GESCHICHTE DER PHILOSOPHIE (2,1): Ursprünge und Anfänge des Philosophierens
Zuordnung: Geschichte der Philosophie, Einführung

Das Projekt des Philosophierens, der vernunftgemäßen Erklärung der natürlichen und der menschlichen Welt, ist unabhängig voneinander in mehreren der alten Hochkulturen entwickelt worden. Diese frühen Entwürfe sind teilweise so prägend geworden, daß sie bis heute nachwirken. Die jeweiligen Formen dieses Projekts weisen große Unterschiede, aber auch Vergleichbarkeiten auf. Einige dieser Frühformen philosophischen Denkens, vor allem in eurasischen Hochkulturen, werden in dieser Lehrveranstaltung besprochen. Es ist keineswegs unbestritten, daß eine solche Zugangsweise zur Geschichte der Philosophie angemessen ist. Vielmehr wird oft angenommen, es gebe historisch einen einzigen "Ursprung" der Philosophie, und zwar im griechischen Denken. Einige Texte für und gegen diese These sollen die Diskussion zu dieser Frage veranschaulichen.

Die Lehrveranstaltung ist für mehrere Semester angelegt. Ausgegangen wird in diesem ersten Semester von einem Vergleich mythologischer Welterklärungen in eurasischen Hochkulturen, deren Elemente in die jeweiligen philosophischen Traditionen eingegangen sind.


Didaktik: Begleitend zu Einführungen durch den Leiter werden zu vier Themenbereichen kurze Referate von TeilnehmerInnen vorbereitet: zur Kosmologie, Theologie, Naturauffassung und Gesellschaftsauffassung. Zu diesen Themen sind zum Erwerb eines Zeugnisses von allen TeilnehmerInnen kurze Arbeiten zu verfassen.

Darüber hinaus werden Übungen durchgeführt und besprochen. Bisherige Übungen:

Erste Übung: Kommentar einer CD-Rom "Philosophie von Platon bis Nietzsche"

Zweite Übung: Kommentar einer "synchronologischen Karte der Philosophie" vor 500 v.Chr. 
Dritte Übung: Kommentar einiger ausgewählter Texte aus antiken Traditionen

Montag
14-16, HS 3 B d. Inst. (NIG, 3. Stock)
601 115 VO, 2st: GESCHICHTSPHILOSOPHIE III (8,2): Geschichtstheorien des 20. Jahrhunderts
Zuordnung: Philosophiegeschichte, Geschichtsphilosophie, 19. Jahrhundert

In Weiterführung der Vorlesung im vergangenen Studienjahr werden geschichtsphilosophische Positionen des 20. Jahrhunderts besprochen. Insbesondere werden geschichtsphilosophische Entwürfe des Existentialismus und wissenschaftstheoretische Reflexionen in Hermeneutik und Analytischer Philosophie behandelt. Die leitenden Fragestellungen sind wiederum die Frage nach der Erkennbarkeit eines Gesamtverlaufs der Menschheitsgeschichte und diejenige nach der Wissenschaftlichkeit von Geschichtsschreibung. Ziel der Lehrveranstaltung ist es, zentrale Kategorien und Begriffe der in dieser Epoche miteinander konkurrierenden Welt- und Geschichtsbilder herauszuarbeiten.

Didaktik: Vortrag mit Diskussion. Zeugniserwerb durch mündliche oder schriftliche Abschlußprüfung bzw. durch eine thematisch einschlägige schriftliche Arbeit, deren Thema zu vereinbaren ist.


Dienstag

14-16, HS 3C d. Inst. (Seminarraum NIG, 3. Stock)
601 141 SE, 2st: PROBLEME UND ANSäTZE INTERKULTURELLER PHILOSOPHIE (2,8)
Zuordnung: Gegenwartsphilosophie; Kulturphilosophie, Hermeneutik

Inhalt: Interkulturell orientierte Philosophie hat einen Anlaß - den globalen Austausch von Ideen, der immer noch von regionalen Traditionen geprägt ist. Sie hat einen Gegenstand - Fragen der Philosophie, wie sie in mannigfachen Formen in diesen Traditionen gestellt und zu beantworten gesucht wurden. Sie hat eine Funktion - das Befördern von Humanität in gegenseitiger Bereicherung in Form eines Polylogs. In vielerlei Hinsicht geht interkulturell orientiertes Philosophieren sowohl über monokulturell geprägte Denkmuster hinaus, die es kritisch aufzuarbeiten sucht, aber auch über komparative Verfahren, wie sie seit langem bekannt sind.

Das Seminar setzt sich mit Arbeiten und Thesen auseinander, die in Veröffentlichungen und Konferenzen der letzten Jahre entwickelt worden sind. Der Schwerpunkt in diesem Semester liegt auf den Texten, die im Jg. 1 der Zeitschrift "polylog" enthalten sind.

Didaktik: Literatursuche sowie Arbeit an Textenund Referate.
Zeugniserwerb durch regelmäßige Mitarbeit und Verfassen einer Seminararbeit.

Literatur:

Wimmer, Franz Martin: Vorlesungen zu Theorie und Methode der Philosophie im Vergleich der Kulturen. Bremen: Bremer Philosophica 1997
polylog. Zeitschrift für interkulturelles Philosophieren. 1. Jahrgang, H.1 und H.2, 1998


Dienstag

16-18, HS 3C d. Inst. (Seminarraum NIG, 3. Stock)
601 147 SE, 2st: SEMINAR FüR DIPLOMANDINNEN UND DISSERTANTINNEN

Das Seminar dient dazu, entstehende Diplomarbeiten und Dissertationen in verschiedenen Stadien zu diskutieren.

Teilnahmebedingung: Betreuungsvereinbarung für eine Diplomarbeit oder Dissertation (Sprechstunde). Was ich mir dabei erwarte, finden Sie hier.


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Letzte Bearbeitung: 6. Dezember 1998
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