Die in dieser Liste
beispielhaft ausgewählten Buchtitel zu philosophischen Fragen mit
Erscheinungsjahr zwischen 1915 und 1929 zeigen das Vorherrschen
bestimmter Problemstellungen, wobei insbesondere auffällt:
In der Theorie der
Gesellschaft, des Rechts und der Politik
spiegeln sich die ideologischen Richtungen der Zeit, vgl.: Dewey 1916: Democracy and
Education; dt. 1930 Demokratie und Erziehung
Pareto 1916: Trattato di sociologia generale; dt. 1955
Tagore 1917: Nationalism; dt. 1919 Nationalismus
Spann 1921: Der wahre Staat
Adler 1922: Die Staatsauffassung des Marxismus
Pasukanis 1924: russ.: Allgem. Rechtslehre und Marxismus; dt. 1929 Schmitt 1927: Der Begriff
des Politischen
(vgl. dazu die Gegenüberstellung der politischen Theorie
von Hannah Arendt und Carl Schmitt aus der VO 0506 durch Dr. M. Thaler
- pdf-File)
Sun Yixian (Sun Yatsen) 1927: (dt.) Die Grundlehren von dem
Volkstum Trotzkij 1929: Die
permanente Revolution
Die Theorie der Wissenschaften
und der Erkenntnis bleibt ein
Hauptthema, das sich in den Auseinandersetzungen weiter konkretisiert
und im Neopositivismus des "Wiener Kreises" eine wesentliche
Entwicklung erfährt. Dazu vgl.: Weber 1917
und 1919: Der Sinn der „Wertfreiheit“ der soziologischen und
ökonomischen Wissenschaften und: Wissenschaft als Beruf
Schlick 1918: Allgemeine Erkenntnislehre
Whitehead 1920: The Concept of Nature; dt. 1990 Wittgenstein 1921:
Logisch-philosophische Abhandlung / Tractatus logico-philosophicus
Cassirer 1923: Philosophie
der symbolischen Formen, Bd. 1
Dewey 1925: Experience and Nature
Scheler 1926: Die Wissensformen und die Gesellschaft
Rothacker 1927: Logik und Systematik der Geisteswissenschaften
Carnap
1928: Der logische Aufbau der Welt Husserl 1929: Formale und
transzendentale Logik Neurath-Hahn-Carnap 1929:
Wissenschaftliche Weltauffassung
Die Geschichtsschreibung der
Philosophie verzeichnet weiterhin
bedeutende Werke, wobei in Einzelfällen eine Ausweitung auf nichteuropäische Philosophie
auffällt, vgl.: Deussen 1915ff: Allgemeine
Geschichte der Philosophie unter besonderer Berücksichtigung der
Religionen Forke 1927: Geschichte der
chinesischen Philosophie
zahlreiche Übersetzungen und Ausgaben von
philosophischen Texten
aus China und Indien
Die Genderfrage (avant la lettre)
wird thematisiert, vgl.
Mayreder 1923: Geschlecht und Kultur Woolf 1928: A Room of One‘s
Own
Geschichts- und Kulturphilosophie
sind ebenfalls prominente
Themen; vgl.
Croce 1915: Zur Theorie und Geschichte der Historiographie
Tagore 1917: Nationalism; dt. 1919 Nationalismus Spengler 1918: Der
Untergang des Abendlandes, Bd.1
(vgl. dazu "Morphologische Theorien über Weltgeschichte"
aus der VO 05 - pdf-File)
Keyserling 1919: Reisetagebuch eines Philosophen
Lessing 1919: Geschichte als Sinngebung des Sinnlosen
Troeltsch 1922: Der Historismus und seine Probleme Lukács 1923:
Geschichte und Klassenbewußtsein
Deutlich sind auch sprachtheoretische
vgl. de Saussure 1916: Cours de
linguistique générale
Sapir
1921: Language: An introduction to the study of speech
und Themen der
Entwicklungspsychologie vgl.
Bühler 1918: Die geistige Entwicklung des Kindes
Piaget 1923: Le language et la pensée chez l‘enfant
Klassische Arbeiten der Anthropologie
erscheinen in dieser
Periode vgl. Lévy-Bruhl 1922: La
Mentalité primitive
Malinowski 1922: Argonauten des westlichen Pazifik
Als prägende Werke philosophischer Richtungen im Allgemeinen
können in diesem Zeitraum angesehen werden z.B.:
Marxismus: Bloch 1918: Geist der
Utopie
Korsch 1923: Marxismus und Philosophie Lukács 1923:
Geschichte und Klassenbewußtsein
Trotzkij 1929: Die permanente Revolution
Existenzphilosophie Jaspers 1919: Psychologie
der Weltanschauungen Heidegger 1927: Sein und
Zeit
Löwith 1928: Das Individuum in der Rolle des Mitmenschen
Wissenssoziologie und Ideologiekritik entstehen als neue
Forschungsrichtungen. vgl. Scheler 1926: Die
Wissensformen und die Gesellschaft Mannheim 1929: Ideologie
und Utopie
Dialogphilosophie Rosenzweig 1921: Der Stern
der Erlösung
Ebner 1921: Das Wort und die geistigen Realitäten Buber 1923: Ich und Du
Analytische
Philosophie, "Wiener Kreis" Wittgenstein 1921:
Logisch-philosophische Abhandlung / Tractatus logico-philosophicus
Carnap 1928: Der logische Aufbau der Welt Neurath-Hahn-Carnap 1929: Wissenschaftliche
Weltauffassung
Zum Seitenanfang Zur
"Phänomenologie" Edmund HUSSERL 1859 Prossnitz in
Mähren – 1938 Freiburg i.Br.
Studium der Mathematik und Philosophie in Leipzig, Berlin und Wien
Zu Lebensdaten, Literatur und Lehre vgl. Wikipedia
Husserl begründet die "Phänomenologie", eine der wichtigsten
Richtungen der Philosophie im 20. Jahrhundert. Lese-Empfehlung:
Vetter, Helmuth (Hg.): Wörterbuch
der phänomenologischen Begriffe. Hamburg: Meiner 2004, z.B.
Artikel "Phänomenologie". S. 410ff
((Zuerst: Geschichte des Terminus: 18.
Jh. als "Lehre vom Schein" (im
Unterschied zur Lehre von der Wahrheit) – Oetinger, Lambert, Kant))
410: Als eigenständige
philosophische Bewegung und vor allem als Methode
411: wird die Ph. Anfang des 20.
Jahrhunderts durch Husserl
begründet. Der gemeinsame Name besteht heute trotz teils
weitreichender Differenzen, wobei zumindest zwei Problemansätze
... gemeinsam sind: die Korrelation von Zugangsart ("Logos") und
Gegenständen ("Phänomenen") und die Welt als Boden dieser
Korrelation. In der 4. Fassung seines Encyclopaedia-Britannica-Artikels
über phänomenologische Psychologie schreibt Husserl 1927:
"'Ph.' bezeichnet eine an der Jahrhundertwende in der Philosophie zum
Durchbruch gekommene neuartige deskriptive Methode und eine aus ihr
hervorgegangene apriorische Wissenschaft, welche dazu bestimmt ist, das
prinzipielle Organon für eine streng wissenschaftliche Philosophie
zu liefern und in konsequenter Auswirkung eine methodische Reform aller
Wissenschaften zu ermöglichen." ...
Husserls Artikel nennt zugleich drei wesentliche Aufgaben der Ph.: 1.
die Methode der Deskription, 2. die Apriorität dieser Wissenschaft
und 3. ihre Bedeutung als Fundament der Einzelwissenschaften. Alle
diese Momente erweisen sich für die nachfolgenden
Phänomenologen als verbindlich, auch wo sie kritisch dazu Stellung
nehmen.
Das Versprechen, das die Phänomenologie somit abgegeben hat, war
groß und ist ein deutlicher Fall für den Entwurf einer
"Letztbegründung" (vgl. dazu den Kommentar
von Mathias Thaler zur 2. Vorlesung): eine vorurteilsfreie, nicht
durch Meinungen, Traditionen, Wertungen oder sonstige subjektive und
kollektive Annahmen verzerrte Beschreibung
der Welt zu geben; eine apriorische
Wissenschaft zu begründen und damit alle Wissenschaften (also
Naturwissenschaften ebenso wie Sozial- und Geisteswissenschaften usw.)
zu "reformieren", d.h. sie auf dieser apriorischen Basis zu
begründen.
Dieses Programm ist von einer Reihe von bedeutenden Philosophen und
Philosophinnen rasch aufgegriffen und verfolgt worden, aber man muss
sich fragen, warum nicht alle
davon zu überzeugen waren und sind.
Ich führe darum einige Einschätzungen der Phänomenologie
durch
Nicht-Phänomenologen an, die mehrere Punkte zeigen, die in
Auseinandersetzungen zwischen philosophischen Richtungen im 20.
Jahrhundert immer wieder zu beobachten sind:
-- es geht nicht nur um Fragen der Theorie und ihrer Begründung,
sondern häufig offenkundig um weltanschauliche und politische
Orientierungen;
-- jede Richtung entwickelt ihre eigene Begrifflichkeit, deren
Anwendung auf die kritisierte andere Richtung diese als verfehltes
Unternehmen erscheinen lässt;
-- was als Letztinstanz oder als entscheidende Autorität anzusehen
ist, ist jeweils
verschieden.
Zeitgenössische lexikalische Darstellung:
Heinrich Schmidt: Philosophisches Wörterbuch. 2. Auflage. Leipzig:
Kröner 1916.
Der Artikel "Phänomenologie" ist hier noch sehr knapp, weshalb ich
ihn zur Gänze zitiere:
185:
Phänomenologie,
Erscheinungslehre; "eine bis zu den letzten Elementen vordringende
Analyse der Erscheinungen in sich selbst" (Stumpf); bei Hegel die
Darstellung des Bewußtseins in seiner Fortbewegung von dem ersten
unmittelbaren Gegensatz seiner und des Gegenstandes bis zum absoluten
Wissen. Die phänomenologische Methode in der Logik geht auf eine
Analyse der Bedeutung aus, d.h. dessen, was mit einem Begriff oder
Urteil "gemeint" ist (Husserl, Logische Untersuchungen)."
Einschätzung im Nationalsozialismus:
Werner Schingnitz und Joachim Schondorff (Hg.): Philosophisches
Wörterbuch. 10. Auflage, völlig neu bearbeitet. Stuttgart:
Kröner 1943, 439f., Artikel "Phänomenologie":
((Kant, Hegel, Brentano (soviel wie
"deskriptive Psychologie"), Stumpf, N. Hartmann, dann:))
439: Größten
Einfluß erlangte in Deutschland zw. 1918
und 1933 die P. genannte Theorie des jüdischen Denkers Husserl.
Danach ist P. nicht Seinsforschung, sondern Bedeutungs- und
Sinnforschung ... Genauer ist Husserls P. keine Lehre vom Wesen selbst
(über das kaum etwas ausgesagt wird), sondern von der Wesensschau,
vom wesensschauenden Bewußtsein; dessen wichtigste Beschaffenheit
ist die Intentionalität. ...
440: Die Ph. Husserls gibt sich das
Aussehen großer
Gegenstandsgerichtetheit und Sachhaltigkeit, ohne allen Subjektivismus
und Psychologismus, doch um den Preis bewußter Lebensentfremdung
und Abstraktsetzung der geistigen Existenz des erkennenden Menschen. In
diesem Sinne äußert der Biologe Max Hartmann ... über
die Ph.: sie führt "zu einem leeren Generalisieren und
Formalisieren ... Schelers [NB: Halbjude] 'Stellung des Menschen im
Kosmos' und die 'Stufen des Organischen' von Hans Pleßner [NB:
Jude] mit ihren an mittelalterliche Scholastik erinnernden
Klassifikationen biologischer Sachverhalte scheinen mir drastische
Beispiele dafür zu sein."
Zur Terminologie dieser Kennzeichnung (z.B. "jüdischer Denker",
"leeres Generalisieren und Formalisieren" etc.) siehe meine Studie
über "Rassismus und Kulturphilosophie" (Downloadmöglichkeit).
Diese Terminologie steht im Kontext der sogenannten "Rassenlehre"
wonach durch Zugehörigkeit zu einer "Rasse" eben auch das Denken
grundlegend bedingt sei: "Was der Jude uns von der herrlichen
schöpferischen Aufbauarbeit der idealistischen Systemdenker
übriggelassen hat, ist ein Wust von sogenannten
erkenntniskritischen Begriffsspaltereien, ein rein formalistischer
Wissenschaftsbetrieb, der die Grundlagen unserer Weltanschauung
entgöttert, entseelt und aus der philosophischen Debatte
ausgeschieden hat." (Raymund Schmidt: Das
Judentum in der deutschen Philosophie. In: Theodor Fritsch
(Hg.): Handbuch zur Judenfrage. Die wichtigsten Tatsachen zur
Beurteilung des jüdischen Volkes, Leipzig 1938, 42. Aufl. S. 395)
Da Husserl als "Jude" galt (was nichts mit seiner Konfession zu tun
hatte), konnte er gemäß dieser Ideologie gar nicht anders
denken. Ähnliche Einschätzungen aufgrund derselben Zuordnung
erfuhren, bei allen Unterschieden im Detail, etwa auch Bergson
(Lebensphilosophie),
Cohen (Neukantianismus) u.a.
Marxistisch-leninistische Einschätzung:
Klaus, Georg und Manfred Buhr (Hg.): Marxistisch-Leninistisches
Wörterbuch der Philosophie. Leipzig: VEB Bibliographisches
Institut 1964 (hier zititiert nach Lizenzausg.: Reinbek: Rowohlt 1972,
Bd. 3, S 835ff, Artikel "Phänomenologie")
835: ((Wieder kurze Darstellung von
Lambert, Kant, Brentano, Hegel, dann:)) "von Husserl begründete
Strömung der
spätbürgerlichen deutschen Philosophie. Die Phänomenologie entwickelte
sich um die Jahrhundertwende im
Zusammenhang mit der beginnenden Abkehr der spätbürgerlichen
deutschen Philosophie vom Neukantianismus. Hauptinhalt dieser Abkehr
vom Neukantianismus war das Ersetzen seiner rationalistisch
orientierten Erkenntnismethoden durch irrationalistische und die
versuchte Eliminierung seines subjektiven Idealismus durch die
Konstituierung einer Pseudoobjektivität als Voraussetzungen zum
Aufbau einer, breite Kreise der Intelligenz ansprechenden,
irrationalistischen Weltanschauung. ... ((ausführliche
Zitate
Husserl, Merleau-Ponty))
836: Husserls phänomenologische
Methode ist ein ebenso
großangelegter wie verfehlter Versuch, die Grundfrage der
Philosophie zu umgehen und den philosophischen Materialismus, den der
Neukantianismus noch direkt bekämpfte und als Gegner betrachtete,
als vorwissenschaftliche Weltansicht
837: einfach abzutun. In mehr oder
minder starker Nachfolge Husserls
nimmt eine solche Haltung die gesamte imperialistische deutsche
Philosophie, mit Ausnahme des Neuthomismus, der Grundfrage der
Philosophie und dem philosophischen Materialismus gegenüber ein.
Mit der Phänomenologie beginnt die indirekte, verlogene
Bekämpfung des Materialismus durch die spätbürgerliche
deutsche Philosophie. Husserl gab vor, mit der
phänomenologischen Methode jenseits von
Idealismus und Materialismus zu stehen. In Wirklichkeit ist seine Lehre
eine moderne Neuauflage des Platonismus, der in ihr
subjektiv-idealistisch umgebogen ist. In ihren Konsequenzen ist die
Phänomenologie subjektiver Idealismus, die dem Subjektivismus des
etwa in der gleichen Zeit entstehenden Empiriokritizismus in nichts
nachsteht, ihn durch ihre methodische Willkür sogar
übertrifft."
Auch hier ist die Terminologie von großer Bedeutung: Begriffe wie
"Idealismus", "subjektiver Idealismus", "philosophischer Materialismus"
oder "Grundfrage der Philosophie" hängen direkt mit dem
"dialektischen Materialismus" (vgl. dazu den Wikipedia-Artikel,
oder auch den Artikel der Stamokap)
zusammen. Vgl. zu einigen dieser Themen auch meine Vorlesung
"Marxistisch-leninistische Philosophiehistorie" (Download)
Einschätzung von Seiten eines analytischen
Wissenschaftstheoretikers
Stegmüller, Wolfgang: Hauptströmungen der
Gegenwartsphilosophie, Bd. 1, 6. Aufl. S. 81ff, Stuttgart: Kröner
1978
82: "Husserls
Argumente gegen den
Psychologismus in der Logik sind durchschlagend und überzeugend;
ebenso sein Nachweis, daß dieser Psychologismus in letzter
Konsequenz in Relativismus und Skepsis einmündet. ...
Während die
Leistungen Husserls in
der Abwehr fehlerhafter Tendenzen in der Logik unbestreitbar sind, so
verhält es sich doch ganz anders, wenn man die Frage stellt,
welchen Beitrag Husserls Untersuchungen zum positiven Aufbau und zur
Ausgestaltung der Logik gebildet haben. Hierzu muß man leider
feststellen, daß diese Beitrag ein außerordentlich geringer
war. ... bis zum heutigen Tage existiert kein mit den Standardwerken
der modernen Logik konkurrenzfähiges Werk über Logik auf
husserlscher Basis. Seine Über-
83: legungen
erschöpften sich
darin, Prolegomena für eine aufzubauende Logik zu liefern,
Projekte für ein mögliches – aber nie verwirklichtes – System
der Logik zu sein. ...((hingegen hat Frege das geschafft; das betrifft
dann auch die "Wesensschau", die))
88: Argumente zur
Sicherung idealer
Wesenheiten ((sind)) unhaltbar. ...
89: In der modernen
Erkenntnistheorie
und Wissenschaftstheorie ist außerhalb des ziemlich engen Kreises
von Phänomenologen keine Rede mehr von der Epoché Husserls.
Dies dürfte seinen Grund darin haben, daß Husserls
phänomenologische Methode von den krititsch eingestellten
Erkenntnistheoretikern als ein zweifacher Weg in die Mystik oder
zumindest in eine neue Art von spekulativer Metaphysik angesehen wird,
die mit der Forderung nach Wissenschaftlichkeit ... nicht im Einklang
steht. Der eine dieser beiden Wege führt über die eidetische
Reduktion. ... Was ... ist unter Berufung auf diese husserlsche Methode
nicht alles für Wesenserkenntnis ausgegeben worden! ... daß
dieser Methode gerade dasjenige fehlt, was sie erst zu einer
wissenschaftlichen machen würde: die intersubjektive
Nachprüfbarkeit ...
90:
Der zweite Weg in die Mystik
führt über die transzendentale Reduktion ...
Wie in den beiden anderen Fällen wäre auch hier nach Inhalt
und Funktion der Termini (insbesondere "kritisch", "wissenschaftliche
Methode", "Mystik" und "(spekulative) Metaphysik") zu fragen. Es ist
jedenfalls darauf hinzuweisen, dass Stegmüller seine Entscheidung,
den modernen Marxismus überhaupt nicht darzustellen, damit
begründet, dass es sich hierbei um "ein merkwürdiges
Stück Gegenwartstheologie" handle (Hauptströmungen, Bd. 2,
1975, S. IXf.). Im Vergleich dazu nimmt Stegmüller die
Phänomenologie - und Husserl - durchaus ernst.Zum
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