Adorno-Generator,
Script: Christoph Reuter, nach einer Idee von Markus Heuger



Daran hat alle Konkretion der Eigentlichkeit ihr Mysterium

In Nietzsches Neue Tafeln war sein schimärisches Manifest eingegraben. So unwiderstehlich der Jargon im gegenwärtigen Deutschland scheint, daß ein Unsagbares an Erfahrung von dem Subjekt etwas will wie schon die des Archaischen Torsos Apollos: Sein Buch erlangte seinen Nimbus, wie ein Ding unter Dingen vom transzendentalen unterschieden und der Kausalität subsumiert. Aufgewertet wird das zerschlissene Prinzip der Selbstsetzung des Ichs, von Bodenlosem und Eigentlichem hinaus:

Die Bezeugung des Menschseins und damit sein eigentlicher Vollzug geschieht aus der Freiheit der Entscheidung. Der Stratege hütete sich, sich selbst genügenden Autorität. Die ohnehin fragwürdige Echtheit von Bedürfnis und Glauben muß sich überspielen zum Kriterium des Ersehnten und Geglaubten und wird unecht; patriotische Schulmänner mochten wiederkäuen, dem folgt, entfällt. (1)(2) Aber der Unterschied ist nicht stichhaltig. Was das Wesen des Daseins sei, Sorge und Tod; wird zum An sich entgesellschaftet.

Darum wird Sinn in den Tod geworfen.

Der Gegenstandsbereich des Reinen hat weder als wahrhaft philosophischer noch auch nur als Erklärendes oder Tragendes vor der Kultur etwas voraus. Der Satz vom Doppelcharakter des Daseins als ontisch und ontologisch vertreibt das Dasein aus sich selbst. Sie verwendet das Wort eigentlich schwebend; als wenn sie Allem, legt mir seine treu-bedächtige Hand auf die Schulter und - schüttelt kaum merklich den Kopf. Die Teilnehmer der Heldengedenkfahrt versammeln sich in Lüneburg. Was aber mehr sein soll als bloßes Dasein, setzt dadurch sich als Höheres.

Angedrehte Erinnerung an ihr Leiden darunter bringt die Eigentlichkeit samt ihrem Jargon zum Gären. Ergebung erstarrt zum Trotz, daß Dasein ontisch oder ontologisch sei, Stummen in etwas wie ein metaphysisch-moralisches Vernichtungsurteil über den, das Bauernsymbol aus sechster Hand als Beweisstück ihrer Ursprünglichkeit. Das ist der Inhalt, den Versuch der Eingliederung des Todes in dieselbe gesellschaftliche Immanenz, so hielte der Jargon zusätzliches Lob für seine Existentialität bereit. Nicht zu ändern. Die Feierlichkeit solcher Sätze, ich komme dabei zu meinem alten Freund, er sei keine Ware. (3) Der Nimbus, was der Mensch ist. Was jedoch die Welt den Menschen antut, ohne darüber sich zu täuschen, Leid, aber real überaus folgenreichen Verstande des sich selbst Gehörens. Heideggers Lehre läuft ungewollt auf eine Exegese des schnöden Witzes Umsonst ist der Tod, Dezernenten und Assistenten, wie vieles Irrationalistische aus der Ära vor dem Faschismus. (4)(5) Unausdrücklich und ohne Theologie vindiziert er, die Entscheidung des Einzelsubjekts für sich selbst als seinen Besitz. Gesellschaftliches Modell ihres erkorenen Butzemanns aber ist wie anno dazumal die städtische Freizügigkeit, was sie sah.


Fussnoten:

(1) Heidegger, Sein und Zeit, a. a. 0., S. 43.
(2) Heidegger, Sein und Zeit, a.a.O., S. 250.
(3) Hegel, WW 2, ed. Glockner, Stuttgart 1958, Phänomenologie des Geistes, S. 454.
(4) Vgl. Kant, Kritik der reinen Vernunft, B 332 f. (Die Amphibolie der Reflexionsbegriffe).
(5) Heidegger, Sein und Zeit, a.a.O., S. 250.