mediathek philosophy on stage #1 / #2

Anrufung des Weiblichen

Eva Laquièze-Waniek / Saskia Hölbling

Trailer

Abstract

Während Saskia Hölbling (dans.kias) in ihrer Tanzperformance exposition corps „Frauenkörper“ physisch quer liest, wird Eva Waniek in ihrer Lecture einen diskursiven Akt der Anrufung des Weiblichen vollziehen. Im rezitierenden Rückgriff auf Judith Butlers Text Hass spricht! Politiken des Performativen wird sie der Frage nachgehen, welche gesellschaftliche Macht am Werk sei, wenn der Körper einer Frau zum ersten Mal – und in der Folge wieder und wieder – als Körper einer Frau be-zeichnet und be-griffen wird.
Ihre Antwort wird, in Konfrontation mit exposition corps, doppelbödig ausfallen. Während die wiederholte Anrufung des Körpers einer Frau diese im symbolischen System einer Sprache verortet und damit ein für alle Mal gesellschaftlich identifizierbar macht, eröffnet die Wiederholung dieser symbolischen Markierung im Akt des Wiederholens selbst gerade die Möglichkeit, mit den gängigen Bezeichnungen des „Weiblichen“ im Zuge der Performance des Wiederholens zu brechen. Ein performativer Prozess, durch den – und in dem sich eine Re-signifaktion der Bedeutungsrituale des Weiblichen vollziehen kann.
„Die Körper selbst – so könnte man sagen – verweisen mit ihren Merkmalen ‚sprachlos, jedoch vielsagend’ im Sinne einer irritierenden Frage auf die sexuelle Differenz: was diese jedoch zu bedeuten hat, wird über die wissensgemäßen und politischen Anstrengungen jeder Gesellschaft und Zeitepoche unterschiedlich beantwortet.
Saskia Hölbling wird ihre Antwort auf die Frage nach der sexuellen Differenz des ‚Weiblichen’ durch ein physisches Querlesen gängiger Körperrituale geben, die traditioneller Weise dem Körper der Frau zugesprochen werden. Ich werde hingegen versuchen, den Marker ‚Weiblichkeit’ diskursiv neu zu verorten.“ (Eva Waniek)

Gesamter Performance-Text als PDF

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Filmausschnitt

Gesamter Performance Film

see DVD-Book „Philosophy On Stage“ at Passagen [link]

IMPRESSUM
realisiert im Rahmen des FWF-Forschungsprojektes “Materialität und Zeitlichkeit performativer Sprechakte” (P17600): 2005-2007 Wien.

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