Worum geht es im Operations Research?

Operations Research befasst sich mit der bestmöglichen Lösung realer wirtschaftlicher und technisch-wirtschaftlicher Entscheidungsprobleme unter Berücksichtigung von beschränkt verfügbaren Ressourcen. Für die optimale Entscheidungsfindung werden Modelle deterministischer und probabilistischer Systeme als Abbild der Realität aufgestellt.

Zu den Aufgaben des Operations Research gehören:

Die Methodik des OR impliziert einen wissenschaftlichen Problemlösungsprozess. Dieser beginnt mit einer sorgfältigen Problemanalyse und Problemformulierung, daran anschließend erfolgt die Erstellung eines (typischerweise mathematischen) Modells, das ein vereinfachtes Abbild des realen Problems darstellt. Dabei wird angenommen, dass dieses Modell die Charakteristika der realen Situation genügend genau repräsentiert, sodass Schlüsse (Lösungen), die aus dem Modell abgeleitet werden, auch für das reale Problem gültig sind. Diese Annahme wird durch Modifikationen und geeignete Experimente oder Simulationsstudien überprüft. OR ist daher geprägt durch die Zusammenarbeit von Wirtschaftswissenschaften, Informatik und Mathematik.

OR beschäftigt sich aber auch mit der praktischen Führung von Organisationen. Den verantwortlichen Entscheidungsträgern müssen bei Bedarf verständliche und ausdrückliche Empfehlungen vorgelegt werden.

Methoden, die im OR häufig eingesetzt werden:

Durch die zunehmende Verbreitung von Informationstechnologien in nahezu allen Unternehmensbereichen gewinnen OR-Methoden mehr und mehr an Bedeutung. Sie werden im gesamten Wertschöpfungsprozeß einer Industrieunternehmung (insbesondere bei Beschaffung, Produktion und Absatz), im Dienstleistungsbereich und in der öffentlichen Verwaltung eingesetzt, z.B.

Aufgrund des zunehmenden Kostendrucks im Zuge eines sich verschärfenden Wettbewerbs ist es zwingend erforderlich, nach weiteren Möglichkeiten zur Effizienzsteigerung zu suchen. Diese sollen nicht nur im technischen Bereich erzielt werden, sondern durch verbesserte Entscheidungs- und Planungsinstrumente auf der Führungs- und Managementebene können zusätzlich Erfolgspotentiale ausgeschöpft werden.

Siehe auch die Homepage der Österreichischen Gesellschaft für Operations Research für einige typische OR-Themen.

Für OR ist ein sehr breiter, interdisziplinärer Standpunkt charakteristisch. Es wird versucht, die zwischen den einzelnen Bereichen einer Organisation bestehenden Ineressensgegensätze so zu lösen, dass es für die Organisation als Ganze am besten ist. Dazu ist es notwendig, dass eine Gruppe von Experten mit unterschiedlichem Hintergrund und verschidensten Fähigkeiten mit dem jeweiligen Problem betraut wird. Typischerweise umfasst ein solches OR-Team Experten aus den Gebieten der Volks- und Betriebswirtschaft, der Mathematik, der Statistik und Wahrscheinlichkeitstheorie, der Informatik, Technik, Physik, den Verhaltenswissenschaften und natürlich den Experten für OR-Verfahren.

Aus dem breiten Anwendungsbereich des OR ergeben sich entsprechend vielfältige Jobmöglichkeiten. Insbesondere im Finanz- und Energiebereich sowie in Unternehmensberatungen ist eine steigende Nachfrage nach Absolventen mit einer breiten akademischen Ausbildung im quantitativen Bereich zu beobachten.

Fast alle der weltweit größten Unternehmen sowie ein Großteil kleinerer Unternehmen haben fest eingerichtete OR-Gruppen. Wirtschaftszweige, die OR anwenden sind:

Einen interessanten Einblick in Karrieremöglichkeiten liefert die Website Career Profiles in OR/MS, welche Interviews mit Experten, die im Bereich des OR tätig sind, präsentiert.

Siehe auch:


OR-Projekte von Mitgliedern der Fakultät


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