Wimmer
Technische Hinweise und Hilfsmittel für schriftliche Arbeiten
Allgemeines | Zitate
| Plagiate | Literaturverwaltung | Textprogramme | Versenden
von Arbeiten per e-mail
Allgemeines
zum
Verfassen schriftlicher Arbeiten:
- Ein ausgezeichnetes Hilfsmittel für Fragen des
wissenschaftlichen Arbeitens im Philosophiestudium ist:
Matthias Flatscher, Gerald Posselt und Anja Weiberg:
Wissenschaftliches Arbeiten im Philosophiestudium. Wien:
facultas wuv, 2011.
Zum Zitieren:
Für das Belegen verwendeter Literatur beachten Sie bitte meine Zitierregeln,
insbesondere auch für Zitate aus dem Internet.
Im Allgemeinen gilt, dass Übernahmen von Texten und Textteilen von
anderen AutorInnen
GUT
sein sollen. Das heißt sie sollen Genau,
Unmittelbar und Treffend sein.
Genau ist ein Zitat, wenn Sie es Ihrer Quelle
buchstabengetreu entnehmen. Bei Veränderungen (Auslassung von
Textteilen o.ä.) ist ein entsprechender Hinweis anzubringen, wie
z.B.: "(...)" bei einer Auslassung oder auch "[Text]" bei einer
Einfügung Ihrerseits.
Unmittelbar ist ein Zitat,
wenn es direkt der Quelle entnommen ist, die Sie angeben. Das spielt
vor allem eine Rolle bei sogenannten Sekundärzitaten. Wenn Sie z.B.
ein Zitat von Kant anführen, das Sie aus einer Darstellung über Kant
nehmen, sollten Sie als Quelle diese Darstellung, möglichst aber
auch den Ort angeben (der in der Darstellung hoffentlich genannt
ist), an dem der Text sich bei Kant findet. Also etwa so: Kant, KrV
B, S. x, zitiert nach NN (1995), S. x. Sollte NN, von dem Sie das
übernehmen, nicht korrekt zitiert haben, so betrifft das dann nicht
die Korrektheit Ihres Zitats.
Treffend ist ein Zitat, wenn
es inhaltlich zu einer von Ihnen vertretenen oder kritisierten These
eine wesentliche Erweiterung, ein Argument o.ä. enthält, bzw. wenn
es eine von Ihnen referierte Auffassung oder Idee präzise
wiedergibt.
Zitate sind durch Verweis auf die
jeweilige Quelle zu belegen. Wenn es sich um ein
(philosophie-)historisch referierendes Thema handelt und demgemäß
sehr viele wörtliche Übernahmen, teilweise aus ein und demselben
Quelltext, enthalten sind, sollten Sie sich überlegen, wie das
leserInnenfreundlich zu gestalten ist. Eine halbe Seite Fußnoten pro
Seite, die jeweils "Ebd." oder ähnlich lauten, ist das jedenfalls
nicht.
Streng genommen, sollten Sie "ebd." oder "ibid." meist gar nicht
verwenden, denn es verweist auf ein und dieselbe Seite in einem Buch
oder Aufsatz. Wenn Sie nur "das selbe Buch" oder "den selben
Aufsatz" meinen, wäre z.B. "op.cit."(lat.: "zitiertes Werk") oder
"a.a.O." ("an angegebenem Ort") korrekt.
Nicht-wörtliche Übernahmen, Zusammenfassungen mit eigenen Worten
etc. sind Paraphrasen.
Derartiges ist mit
"vgl." (vergleiche) oder "cf." (lat. confer = vergleiche) zu
belegen.
Plagiate und wie ich damit umgehe:
Es ist eher betrüblich, wenn ich dieses Thema relativ ausführlich
bespreche. Aber es hat mich so nachhaltig verärgert, dass ich es
jedenfalls klarstellen muss. Was immer sonst einen Text
charakterisiert: Wenn er plagiiert ist oder Plagiat enthält, ist
alles Andere wertlos.
Da anscheinend gerade aus dem Internet immer häufiger plagiiert
wird, stellt sich der traurige Zustand leicht ein, bei guten, auch
gut formulierten Texten von vornherein misstrauisch zu werden. Mir
behagt das nicht.
Im Übrigen machen mich Plagiate auch traurig. Sie zeigen nicht nur,
dass jemand vorgibt, etwas geschrieben zu haben, was nicht von
ihr/ihm stammt. Sie zeigen auch, dass jemand das gar nicht lernen
will, was man/frau - vielleicht als Einziges - im Philosophiestudium
lernen könnte: Selbst denken, selbst sich ausdrücken.
Aber nun zu diesem leidigen Thema und meiner Umgangsweise damit:
Ich behandle schriftliche Arbeiten, die PLAGIATE enthalten - wenn
ich das erkenne -, mangels einer allgemeinen Regelung an der
Universität Wien in folgender Weise:
-- Plagiate werden in der Arbeit kenntlich gemacht, dies bringe ich
den Studierenden zur Kenntnis.
-- Arbeiten, die Plagiate enthalten, werden jedenfalls mit "nicht
genügend" beurteilt. Bei der (rechtlich möglichen) Wiederholung
eines solchen Versuchs einer Zeugniserschleichung ziehe ich nach
Möglichkeit KollegInnen als Zeugen hinzu.
-- In jedem Fall benachrichtige ich die für die jeweilige
Studienrichtung (Hauptfach) zuständige Person, also die jeweiligen
StudienplanleiterInnen.
Was ist ein PLAGIAT?
vgl.: http://mailbox.univie.ac.at/marion.loeffler/archiv/techniken-02/textsorten.htm:
"Plagiate sind Zitate ohne Anführungszeichen"
Was ist ein ZITAT?
"Zitate müssen wortgetreu sein. Es dürfen keine Textstellen
ausgelassen werden, ohne dass das angezeigt wird ( ... ). Es darf
auch nichts eingefügt werden. Einschübe sind jedenfalls in Klammern
zu setzen und mit dem Vermerk der Initialen des/der AutorInnen zu
versehen.
Eigene Unterstreichungen oder Hervorhebungen sind zu kennzeichnen
(als Klammerbemerkung Hervorhebung + Initialen).
Verweise müssen genau sein, sie müssen von jedermann kontrolliert
werden können"
Bei einem Zitat ist die Quelle genau und unmissverständlich, also
auch verständlich anzugeben; z.B. ist ein URL bei einem Zitat aus
dem Internet zwar genau, oft aber nicht verständlich (vgl. nochmals
die Zitierregeln).
Die wörtliche Übernahme eines Textes ohne dessen Kennzeichnung als
Zitat (z.B. aus dem Internet)
ist jedenfalls ein Plagiat.
Sie verletzt nicht nur alle vernünftigerweise geltenden Standards
wissenschaftlicher Arbeit und zieht unter Umständen rechtliche
Folgen nach sich, sondern stellt für die Beurteilenden einen
unsinnigen Arbeitsaufwand ohne jeden Erkenntnisgewinn dar, ebenso
übrigens wie für die Plagiierenden.
Eine nützliche Sammlung von Links zum Thema findet sich im Internet:
http://www.jurawiki.de/Plagiat
Literaturverwaltung:
Für das Verwalten von Literatur am Computer ist ein
Bibliographie-Programm so
gut wie unerlässlich.
Über
den
Umgang mit Textprogrammen:
Die folgenden Punkte beziehen sich insbesondere auf den Fall, dass
Sie Ihre Arbeit jemandem (z.B. mir) in elektronischer Weise
übermitteln wollen.
1) Niemals sollten Sie die
Tastatur wie eine Schreibmaschine
verwenden. Das betrifft vor allem vier Punkte:
a) Einen Zeilenwechsel
macht man nicht mit der Absatztaste, er erzeugt sich von selbst.
b) Machen Sie keine überflüssigen Absatzzeichen. Es ist sinnlos,
mit leeren Absätzen einen Abstand erzeugen zu wollen oder zur
nächsten Seite zu gelangen. Ersteres ist durch Anpassen der
jeweiligen Formatvorlage zu erreichen, Letzteres durch Einfügen
eines Seitenumbruchs.
c) Eine Einrückung
macht man nicht mit der Leertaste, sondern mit dem Tabulator.
Wiederholte Leerzeichen werden z.B. in einer html-Konvertierung
vollkommen ignoriert.
d) Gesperrt
geschriebene Wörter erzeugt man ebenso wenig mit der Leertaste,
sondern indem für das jeweilige Wort der Schriftschnitt weiter
definiert wird (Unter "Zeichen"). Ein Buchstabe, nach dem eine
Leertaste kommt, ist für den Computer eben ein ganzes Wort und
entsprechend wird dann u.U. die Zeile oder sogar die Seite
gewechselt. Es könnte also sein, dass
auf S. 3 steht: … der M e i n u n
und auf S. 4: g ist. …
2) Bringen Sie bitte Ihre Arbeit in eine elektronisch elegante Form. Das ist nicht unbedingt
diejenige, die Ihnen als Ausdruck am besten gefällt. Sondern:
a) Es sollten keine
speziellen
Schriftformen (Fonts) enthalten sein. Grund: wenn ich
diese Schriftform nicht installiert habe, so kann mein Computer sie
unter Umständen gar nicht anzeigen (selbst wenn sie wunderschön
wären), was sinnlos ist. Ausnahme: Manche (z.B. diakritische)
Zeichen muss man mit besonderer Software erzeugen. Wenn Sie das tun,
bitte ich um Mitteilung, worum es sich handelt.
b) Verwenden Sie "Formatvorlagen". Es sollten möglichst nicht allzu
viele sein; aber noch wichtiger: verwenden Sie diese konsistent.
Wenn Sie z.B. mit "Word" arbeiten, so werden Sie vermutlich
brauchen:
-- Standard oder Textkörper für Ihren Text.
-- Textkörper-Einzug oder ein ähnliches für lange
Zitate (die sind dann z.B. eingerückt und kursiv, in einer kleineren
Schrift o.ä. definiert)
-- Fußnotentext und Fußnotenzeichen; erzeugt sich
in der Regel von selbst, aber ich habe schon Arbeiten bekommen, in
denen ganz normaler Text - der auch ganz normal aussah - mit dem
Format "Fußnotentext" erzeugt war, das dann entsprechend verändert
worden war. So etwas bringt desaströse Ergebnisse bei eventuellem
Konvertieren und ist außerordentlich mühsam und zeitraubend.
-- Überschrift 1 bis n je nach Bedarf für die
Erzeugung eines Inhaltsverzeichnisses. Es ist sinnlos und oft
irreführend, ein Inhaltsverzeichnis einzutippen. Wenn Sie damit
Schwierigkeiten haben, lassen Sie es weg. Aber definieren Sie
jedenfalls Überschriften als solche und unterscheiden Sie die
verschiedenen Ebenen. Eine "Überschrift" im Format "Standard" ist
keine Überschrift, auch wenn Sie die Zeichen vergrößern, fett
machen, zentrieren und was weiß ich.
-- Ein Format für die Literaturangaben.
c) Insbesondere bei Gemeinschaftsarbeiten, die vermutlich auf
verschiedenen Computern geschrieben werden, ist eine Endredaktion
unerlässlich. Der eine hat z.B. "Standard" verwendet, die andere
"Normal" oder "Textkörper" usw. Das muss vor der Abgabe
vereinheitlicht werden, so etwas gehört zur Gemeinschaftsarbeit.
3) Etwas Sorgfalt erfordert auch der Umgang mit Trenn- oder Rechtschreibhilfen.
Dazu ist zu tun:
a) Definition der richtigen Sprache. Gewöhnlich
wird das in unseren Zusammenhängen "Deutsch-Neue Rechtschreibung"
sein. Gibt es längere Einschübe in anderen Sprachen, sollte man
diese Abschnitte jeweils in der entsprechenden Sprache definieren.
Es sind ja auch die Trennregeln in verschiedenen Sprachen
verschieden.
b) Verlassen Sie sich weder auf die
Rechtschreibprüfung, noch auf das Trennprogramm blind. Ersteres kann
z.B. nicht erkennen, ob "das" oder "dass", "ihn" oder "in" korrekt
ist. Und Trennungen sind manchmal abenteuerlich, wenn auch
regelgerecht. Einige Beispiele aus meiner Erinnerung: Demok-raten
statt Demo-kraten; Abt-reibung statt Ab-treibung, Beg-riff statt
Be-griff. U.v.m. Es ist halt so, dass zwar "raten", "Abt" und "Riff"
schöne deutsche Wörter, aber in diesen getrennten Beispielen leider
nicht gemeint sind, somit ein Fall für kultürliche, nicht für
künstliche Intelligenz.
4) Manchmal machen auch Grafiken
innerhalb eines Dokuments gewisse Schwierigkeiten. Es empfiehlt
sich, besonders bei selbstgebastelten, diese eigens abzuspeichern
und gesondert zu senden.
Versenden von schriftlichen Arbeiten per
e-mail:
1) Benennen Sie das
Dokument, das Sie mir (oder irgendjemand) senden so, dass ich es
leicht identifizieren kann. Nennen Sie es also bitte nicht
"wimmer.doc" oder "seminarbeit.doc" oder ähnlich (wie Sie es bei
sich vielleicht abspeichern), sondern z.B. mit Ihrem Namen. Das ist
für das Versenden von Manuskripten generell eine gute Regel.
2) Wenn Sie sicher gehen wollen, dass die/der EmpfängerIn Ihr
Dokument auch so lesen kann, wie Sie es haben wollten, schicken Sie
es in zumindest zwei Formaten. z.B. als Word-File (mit oder
ohne .doc) und als RTF-File. Wenn Sie es nur zur Ansicht senden und
es nicht weiter bearbeitet werden soll, können Sie es auch als
PDF-File schicken - aber nur in diesem Fall. In Word finden Sie
unter "Speichern unter" die verschiedenen Möglichkeiten, unter denen
Sie abspeichern können.
Hinweise ähnlicher Art per e-mail sind
willkommen.
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Martin Wimmer
Erstellt: WS 2003 mit
Ergänzungen,
zuletzt WS 2012