Universität Wien

Wimmer
Technische Hinweise und Hilfsmittel für schriftliche Arbeiten

Allgemeines | Zitate | Plagiate | Literaturverwaltung | Textprogramme | Versenden von Arbeiten per e-mail

Allgemeines zum Verfassen schriftlicher Arbeiten:

Zum Zitieren:

Für das Belegen verwendeter Literatur beachten Sie bitte meine Zitierregeln, insbesondere auch für Zitate aus dem Internet.

Im Allgemeinen gilt, dass Übernahmen von Texten und Textteilen von anderen AutorInnen
GUT

sein sollen. Das heißt sie sollen Genau, Unmittelbar und Treffend sein.

Genau
ist ein Zitat, wenn Sie es Ihrer Quelle buchstabengetreu entnehmen. Bei Veränderungen (Auslassung von Textteilen o.ä.) ist ein entsprechender Hinweis anzubringen, wie z.B.: "(...)" bei einer Auslassung oder auch "[Text]" bei einer Einfügung Ihrerseits.
Unmittelbar ist ein Zitat, wenn es direkt der Quelle entnommen ist, die Sie angeben. Das spielt vor allem eine Rolle bei sogenannten Sekundärzitaten. Wenn Sie z.B. ein Zitat von Kant anführen, das Sie aus einer Darstellung über Kant nehmen, sollten Sie als Quelle diese Darstellung, möglichst aber auch den Ort angeben (der in der Darstellung hoffentlich genannt ist), an dem der Text sich bei Kant findet. Also etwa so: Kant, KrV B, S. x, zitiert nach NN (1995), S. x. Sollte NN, von dem Sie das übernehmen, nicht korrekt zitiert haben, so betrifft das dann nicht die Korrektheit Ihres Zitats.
Treffend ist ein Zitat, wenn es inhaltlich zu einer von Ihnen vertretenen oder kritisierten These eine wesentliche Erweiterung, ein Argument o.ä. enthält, bzw. wenn es eine von Ihnen referierte Auffassung oder Idee präzise wiedergibt.

Zitate sind durch Verweis auf die jeweilige Quelle zu belegen. Wenn es sich um ein (philosophie-)historisch referierendes Thema handelt und demgemäß sehr viele wörtliche Übernahmen, teilweise aus ein und demselben Quelltext, enthalten sind, sollten Sie sich überlegen, wie das leserInnenfreundlich zu gestalten ist. Eine halbe Seite Fußnoten pro Seite, die jeweils "Ebd." oder ähnlich lauten, ist das jedenfalls nicht.
Streng genommen, sollten Sie "ebd." oder "ibid." meist gar nicht verwenden, denn es verweist auf ein und dieselbe Seite in einem Buch oder Aufsatz. Wenn Sie nur "das selbe Buch" oder "den selben Aufsatz" meinen, wäre z.B. "op.cit."(lat.: "zitiertes Werk") oder "a.a.O." ("an angegebenem Ort") korrekt.
Nicht-wörtliche Übernahmen, Zusammenfassungen mit eigenen Worten etc. sind Paraphrasen. Derartiges ist mit
"vgl." (vergleiche) oder "cf." (lat. confer = vergleiche) zu belegen.

Plagiate und wie ich damit umgehe:

Es ist eher betrüblich, wenn ich dieses Thema relativ ausführlich bespreche. Aber es hat mich so nachhaltig verärgert, dass ich es jedenfalls klarstellen muss. Was immer sonst einen Text charakterisiert: Wenn er plagiiert ist oder Plagiat enthält, ist alles Andere wertlos.
Da anscheinend gerade aus dem Internet immer häufiger plagiiert wird, stellt sich der traurige Zustand leicht ein, bei guten, auch gut formulierten Texten von vornherein misstrauisch zu werden. Mir behagt das nicht.
Im Übrigen machen mich Plagiate auch traurig. Sie zeigen nicht nur, dass jemand vorgibt, etwas geschrieben zu haben, was nicht von ihr/ihm stammt. Sie zeigen auch, dass jemand das gar nicht lernen will, was man/frau - vielleicht als Einziges - im Philosophiestudium lernen könnte: Selbst denken, selbst sich ausdrücken.
Aber nun zu diesem leidigen Thema und meiner Umgangsweise damit:

Ich behandle schriftliche Arbeiten, die PLAGIATE enthalten - wenn ich das erkenne -, mangels einer allgemeinen Regelung an der Universität Wien in folgender Weise:
-- Plagiate werden in der Arbeit kenntlich gemacht, dies bringe ich den Studierenden zur Kenntnis.
-- Arbeiten, die Plagiate enthalten, werden jedenfalls mit "nicht genügend" beurteilt. Bei der (rechtlich möglichen) Wiederholung eines solchen Versuchs einer Zeugniserschleichung ziehe ich nach Möglichkeit KollegInnen als Zeugen hinzu.
-- In jedem Fall benachrichtige ich die für die jeweilige Studienrichtung (Hauptfach) zuständige Person, also die jeweiligen StudienplanleiterInnen.

Was ist ein PLAGIAT?
vgl.: http://mailbox.univie.ac.at/marion.loeffler/archiv/techniken-02/textsorten.htm:
"Plagiate sind Zitate ohne Anführungszeichen"
Was ist ein ZITAT?
"Zitate müssen wortgetreu sein. Es dürfen keine Textstellen ausgelassen werden, ohne dass das angezeigt wird ( ... ). Es darf auch nichts eingefügt werden. Einschübe sind jedenfalls in Klammern zu setzen und mit dem Vermerk der Initialen des/der AutorInnen zu versehen.
Eigene Unterstreichungen oder Hervorhebungen sind zu kennzeichnen (als Klammerbemerkung Hervorhebung + Initialen).
Verweise müssen genau sein, sie müssen von jedermann kontrolliert werden können"

Bei einem Zitat ist die Quelle genau und unmissverständlich, also auch verständlich anzugeben; z.B. ist ein URL bei einem Zitat aus dem Internet zwar genau, oft aber nicht verständlich (vgl. nochmals die Zitierregeln).

Die wörtliche Übernahme eines Textes ohne dessen Kennzeichnung als Zitat (z.B. aus dem Internet) ist jedenfalls ein Plagiat.
Sie verletzt nicht nur alle vernünftigerweise geltenden Standards wissenschaftlicher Arbeit und zieht unter Umständen rechtliche Folgen nach sich, sondern stellt für die Beurteilenden einen unsinnigen Arbeitsaufwand ohne jeden Erkenntnisgewinn dar, ebenso übrigens wie für die Plagiierenden.
Eine nützliche Sammlung von Links zum Thema findet sich im Internet:
http://www.jurawiki.de/Plagiat

Literaturverwaltung:

Für das Verwalten von Literatur am Computer ist ein
Bibliographie-Programm so gut wie unerlässlich.

Über den Umgang mit Textprogrammen:

Die folgenden Punkte beziehen sich insbesondere auf den Fall, dass Sie Ihre Arbeit jemandem (z.B. mir) in elektronischer Weise übermitteln wollen.

1) Niemals sollten Sie die Tastatur wie eine Schreibmaschine verwenden. Das betrifft vor allem vier Punkte:
    a) Einen Zeilenwechsel macht man nicht mit der Absatztaste, er erzeugt sich von selbst.
    b) Machen Sie keine überflüssigen Absatzzeichen. Es ist sinnlos, mit leeren Absätzen einen Abstand erzeugen zu wollen oder zur nächsten Seite zu gelangen. Ersteres ist durch Anpassen der jeweiligen Formatvorlage zu erreichen, Letzteres durch Einfügen eines Seitenumbruchs.
    c) Eine Einrückung macht man nicht mit der Leertaste, sondern mit dem Tabulator. Wiederholte Leerzeichen werden z.B. in einer html-Konvertierung vollkommen ignoriert.
    d) Gesperrt geschriebene Wörter erzeugt man ebenso wenig mit der Leertaste, sondern indem für das jeweilige Wort der Schriftschnitt weiter definiert wird (Unter "Zeichen"). Ein Buchstabe, nach dem eine Leertaste kommt, ist für den Computer eben ein ganzes Wort und entsprechend wird dann u.U. die Zeile oder sogar die Seite gewechselt. Es könnte also sein, dass
auf S. 3 steht: … der M e i n u n
und auf S. 4: g ist. …

2) Bringen Sie bitte Ihre Arbeit in eine elektronisch elegante Form. Das ist nicht unbedingt diejenige, die Ihnen als Ausdruck am besten gefällt. Sondern:
    a) Es sollten keine speziellen Schriftformen (Fonts) enthalten sein. Grund: wenn ich diese Schriftform nicht installiert habe, so kann mein Computer sie unter Umständen gar nicht anzeigen (selbst wenn sie wunderschön wären), was sinnlos ist. Ausnahme: Manche (z.B. diakritische) Zeichen muss man mit besonderer Software erzeugen. Wenn Sie das tun, bitte ich um Mitteilung, worum es sich handelt.
    b) Verwenden Sie "Formatvorlagen". Es sollten möglichst nicht allzu viele sein; aber noch wichtiger: verwenden Sie diese konsistent. Wenn Sie z.B. mit "Word" arbeiten, so werden Sie vermutlich brauchen:
    -- Standard oder Textkörper für Ihren Text.
    -- Textkörper-Einzug oder ein ähnliches für lange Zitate (die sind dann z.B. eingerückt und kursiv, in einer kleineren Schrift o.ä. definiert)
    -- Fußnotentext und Fußnotenzeichen; erzeugt sich in der Regel von selbst, aber ich habe schon Arbeiten bekommen, in denen ganz normaler Text - der auch ganz normal aussah - mit dem Format "Fußnotentext" erzeugt war, das dann entsprechend verändert worden war. So etwas bringt desaströse Ergebnisse bei eventuellem Konvertieren und ist außerordentlich mühsam und zeitraubend.
    -- Überschrift 1 bis n je nach Bedarf für die Erzeugung eines Inhaltsverzeichnisses. Es ist sinnlos und oft irreführend, ein Inhaltsverzeichnis einzutippen. Wenn Sie damit Schwierigkeiten haben, lassen Sie es weg. Aber definieren Sie jedenfalls Überschriften als solche und unterscheiden Sie die verschiedenen Ebenen. Eine "Überschrift" im Format "Standard" ist keine Überschrift, auch wenn Sie die Zeichen vergrößern, fett machen, zentrieren und was weiß ich.
    -- Ein Format für die Literaturangaben.
    c) Insbesondere bei Gemeinschaftsarbeiten, die vermutlich auf verschiedenen Computern geschrieben werden, ist eine Endredaktion unerlässlich. Der eine hat z.B. "Standard" verwendet, die andere "Normal" oder "Textkörper" usw. Das muss vor der Abgabe vereinheitlicht werden, so etwas gehört zur Gemeinschaftsarbeit.

3) Etwas Sorgfalt erfordert auch der Umgang mit Trenn- oder Rechtschreibhilfen. Dazu ist zu tun:
    a) Definition der richtigen Sprache. Gewöhnlich wird das in unseren Zusammenhängen "Deutsch-Neue Rechtschreibung" sein. Gibt es längere Einschübe in anderen Sprachen, sollte man diese Abschnitte jeweils in der entsprechenden Sprache definieren. Es sind ja auch die Trennregeln in verschiedenen Sprachen verschieden.
    b) Verlassen Sie sich weder auf die Rechtschreibprüfung, noch auf das Trennprogramm blind. Ersteres kann z.B. nicht erkennen, ob "das" oder "dass", "ihn" oder "in" korrekt ist. Und Trennungen sind manchmal abenteuerlich, wenn auch regelgerecht. Einige Beispiele aus meiner Erinnerung: Demok-raten statt Demo-kraten; Abt-reibung statt Ab-treibung, Beg-riff statt Be-griff. U.v.m. Es ist halt so, dass zwar "raten", "Abt" und "Riff" schöne deutsche Wörter, aber in diesen getrennten Beispielen leider nicht gemeint sind, somit ein Fall für kultürliche, nicht für künstliche Intelligenz.

4) Manchmal machen auch Grafiken innerhalb eines Dokuments gewisse Schwierigkeiten. Es empfiehlt sich, besonders bei selbstgebastelten, diese eigens abzuspeichern und gesondert zu senden.

Versenden von schriftlichen Arbeiten per e-mail:

1) Benennen Sie das Dokument, das Sie mir (oder irgendjemand) senden so, dass ich es leicht identifizieren kann. Nennen Sie es also bitte nicht "wimmer.doc" oder "seminarbeit.doc" oder ähnlich (wie Sie es bei sich vielleicht abspeichern), sondern z.B. mit Ihrem Namen. Das ist für das Versenden von Manuskripten generell eine gute Regel.

2) Wenn Sie sicher gehen wollen, dass die/der EmpfängerIn Ihr Dokument auch so lesen kann, wie Sie es haben wollten, schicken Sie es in zumindest zwei Formaten. z.B. als Word-File (mit oder ohne .doc) und als RTF-File. Wenn Sie es nur zur Ansicht senden und es nicht weiter bearbeitet werden soll, können Sie es auch als PDF-File schicken - aber nur in diesem Fall. In Word finden Sie unter "Speichern unter" die verschiedenen Möglichkeiten, unter denen Sie abspeichern können.

Hinweise ähnlicher Art per e-mail sind willkommen.


Zurück zur homepage.


Diese Seiten werden eingerichtet und gewartet von Franz Martin Wimmer
Erstellt: WS  2003 mit Ergänzungen, zuletzt WS 2012