Universität Wien

Wimmer: Seminar WS 2016

180073 : Kulturphilosophie und Anthropologie - Zentrismus und Identität

Termine | Materialien

2 Stunden, 5 ECTS-Punkte
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
Anmeldepflicht: siehe Satzung


ORT:
ZEIT:
ECTS-Punkte:
Anrechenbarkeit
im Studienplan:

Hörsaal 2H, NIG Universitätsstraße 7  2. Stock
Dienstag wtl von 11.10.2016 bis 31.01.2017 16.45-18.15
5.0
MA M2; M3 E. Ästhetik, Kulturphilosophie, Interkulturelle Philosophie/ Philosophie in einer globalen Welt; M5
Die Anrechenbarkeit für andere Studiengänge ist bei der jeweils zuständigen SPLeitung zu erfragen.
Teilnahmevoraussetzung:
Grundkenntnisse im wissenschaftlichen Arbeiten werden vorausgesetzt, d.h. dass (mindestens) eine schriftliche Arbeit (Proseminar) bereits fertiggestellt und positiv beurteilt sein muss. Die Erfüllung dieser Voraussetzung ist bei Beginn des Seminars nachzuweisen.
Thematische Zuordnung:
Kulturphilosophie
Inhalt:
In diesem Seminar werden einige der Begriffsfelder diskutiert, die in Reflexionen über die Kulturalität von Einzelnen wie von Gruppen und Gesellschaften eine wichtige Rolle spielen. Sie können mit solchen Ausdrücken wie Universalismus, Zentrismus oder Identität grob angedeutet werden.
Wie Philosophie überhaupt im traditionellen Selbstverständnis meist nur als Erzeugnis der okzidentalen Kultur dargestellt und verstanden wird, so auch Kulturphilosophie und -theorie. Als Zielsetzung sollte in diesem Seminar jedoch bei jedem Thema auch die Frage leitend sein, ob und wie das entsprechende Thema in (einer oder mehreren) anderen kulturell verankerten Denktradition(en) behandelt wird.
Didaktik:
Zu Beginn ist eine schriftliche Übung auszuarbeiten, die ein gemeinsames Vorverständnis über zentrale Begriffe sicherstellen soll, die unter den einzelnen Fragestellungen des Seminars diskutiert werden.
Zu jedem der im Programm vorgesehenen Themen  sind Arbeitskonzepte zu erstellen, die allen TeilnehmerInnen des Seminars über diese Homepage zugänglich sind.
In Referaten werden die aus diesen Konzepten entwickelten Seminararbeiten zur Diskussion gestellt, worauf deren Fertigstellung erfolgt. Abgabetermin der fertigen Arbeiten: 30. Juni 2017.
Eine spätere (redigierte) Veröffentlichung von Seminararbeiten ist nach Maßgabe der Zeit ebenfalls vorgesehen (vgl. ausgewählte Seminararbeiten aus früheren Semestern auf dieser Homepage bzw. auch im "Sammelpunkt. Elektronisch archivierte Theorie").
Zeugniserwerb durch:
--- Mitarbeit im Seminar (Diskussion)
--- Schriftliche Übung zu Beginn
--- Ausarbeitung eines Arbeitskonzepts und einer daraus entwickelten schriftlichen Seminararbeit
--- Abgabetermin der Seminarbeit: 30. Juni 2017
Bewertet werden die vier hier fett gekennzeichneten Leistungen.
BA-Arbeit: In jedem Seminar der Studienrichtung Philosophie kann eine Bachelorarbeit verfasst werden (nicht jedoch in Proseminaren, Lektüreproseminaren, IKs [Rhetorik und Argumentationstheorie] oder Vorlesungen); ab sofort werden alle Bachelor-Arbeiten in elektronischer Form am SSC gesammelt, die Note für die BA-Arbeit wird nur dann eingetragen, wenn die BA-Arbeit dem Mail mit der Benotung angehängt ist und so in die Sammlung der BA-Arbeiten aufgenommen werden kann. (Mitteilung SPL Philosophie 10.3.15)


Programm:


11.10.:
Thematische Einführung und Besprechung der Themen für Seminararbeiten
Schriftliche Übung: Schreiben Sie einen kurzen Kommentar (max. ca 3000 Zeichen) zu:
Franz Martin Wimmer: "Identität und Perspektivität: Orientierung von Einheit." In: Biographie und Interkulturalität: Diskurs und Lebenspraxis, Hg.: Rita Franceschini, S.  24-44. Tübingen: Stauffenburg Verlag Brigitte Narr, 2001. Internet
ODER zu:
Franz Martin Wimmer: "Cultural Centrisms and Intercultural Polylogues in Philosophy." In: IRIE - International Review of Information Ethics 7, Nr. 09 (2007). Internet
Der Kommentar soll keine Inhaltsangabe sein, sondern diejenigen Thesen des Textes, die Ihnen als relevant für die Fragestellung des Seminars erscheinen, formulieren und diskutieren, d.h. auf ihre Tragfähigkeit, ihre Konsequenzen und ihre Vollständigkeit hin untersuchen.

18.10.:

TERMIN: Abgabe der schriftlichen Übung per e-mail bis 12 Uhr
Abschluss der thematischen Einführung
25.10.:
Besprechung der Übungen und Übernahme der Arbeitsthemen
8.11.:
TERMIN: Abgabe von Konzepten für Seminararbeiten. Bitte per e-mail abgeben.
15.11.:
Thema: Anthropologie - Universalien
22.11.:
Thema: Anthropologie - Geschichte
29.11.:
Thema: Kulturtheorie - Zentrismen
13.12.:
Thema: Kulturtheorie - Sonderfall Eurozentrismus
10.1.:
Thema: Kulturtheorie - Sonderfall Apartheid
17.1.
Thema: Kulturtheorie - Identitätskonzept
24.1.:
Thema: Kulturtheorie - Rassismus/Sexismus
31.1.:
Thema: Kulturtheorie - kollektive Identitäten

MATERIALIEN zu einzelnen Themen des Seminars:
werden aufgrund der Diskussion im Seminar im Verlauf des Semesters hier verfügbar gemacht.
Allgemeines: Bibliographieprogramme s. Wikipedia
REGELN ZUM VERFASSEN VON SEMINARARBEITEN

Referenzliteratur:
wird im Seminar angegeben bzw. ist zu den einzelnen Fragestellungen von den TeilnehmerInnen zu recherieren. Die zu den jeweiligen Themen angesprochenen Arbeiten sind:

Thema 1:
Christoph Antweiler: Was ist den Menschen gemeinsam? Über Kultur und Kulturen. Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft, 2007. (Rezension: Kather, Regine in polylog 20, 2008).
- ders.: "Universalien - Muster im Meer kultureller Vielfalt. Der Monolog im Polylog der Kulturen." In: polylog. Zeitschrift für interkulturelles Philosophieren, Nr. 20 (2008): 19-30. Internet
Thema 2:
Thomas Etzemüller: Auf der Suche nach dem Nordischen Menschen. Die deutsche Rassenanthropologie in der modernen Welt. Bielefeld: Transcript Verlag, 2015.  Internet
Thema 3:

Manfred Brocker und Heino Heinrich Nau: Ethnozentrismus. Möglichkeiten und Grenzen des interkulturellen Dialogs. Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft, 1997. 
Thema 4:

Elmar Holenstein: "Wo verlaufen Europas Grenzen? Europäische Identität und Universalität auf dem Prüfstand." In: Kulturphilosophische Perspektiven, Hg.: Elmar Holenstein, S.  167-92. Frankfurt/M.: Suhrkamp, 1998.
Thema 5:
Frantz Fanon: Schwarze Haut, weiße Masken. Wien: Turia & Kant, 2013. (Erstdruck: 1952  frz.)
oder Paul C. Taylor: Race. A Philosophical Introduction. 2. Aufl. Cambridge, UK: Polity, 2013. (Erstdruck: 2004) Internet
Thema 6:

Amartya Sen: Die Identitätsfalle. Warum es keinen Krieg der Kulturen gibt. München: C. H. Beck, 2007. (Rezension: Gmainer-Pranzl, Franz in polylog 32, 2014).
Thema 7:

Abdullah Öcalan: Civilization. The Age of Masked Gods and Disguised Kings. Manifesto for a Democratic Civilization 1. Porsgrunn New Compass Press, 2015. 
oder dass.: Abdullah Öcalan: Uygarlık. Maskeli Tanrılar ve Örtük Krallar Çağı. (Demokratik Uygarlık Çözümü Bd. 1). İstanbul: Amara Basım Yayıncılık, 2015. (Erstdruck: 2009) Internet

Weitere Literaturhinweise zu allen Themen (alphabetisch, Auswahl; selbst weitere Literatur zu recherchieren ist nicht nur zulässig, das wird empfohlen):


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Erstellt im Sommer 2016 mit laufenden Eintragungen während des Semesters der Durchführung.