ORT: ZEIT: Anrechenbarkeit in Studienplänen: |
NIG, HS. 3C,
Institut für Philosophie Mittwoch 12.15 - 13.45, Beginn: 9. März 2005 Diplomstudium Philosophie alt: 8 Diplomstudium Philosophie neu: 4/2/4 Lehramtsstudium PPP alt: § 5/2/a/5 Lehramtsstudium PP neu:§ 57.3.2 Dr.phil.-Studium alt (085): Seminar; neu (092): Wahlfach |
Teilnahmevoraussetzungen: |
Grundkenntnis im
wissenschaftlichen Arbeiten ist vorausgesetzt, d.h. dass (mindestens)
eine schriftliche Arbeit (Proseminar) bereits fertiggestellt sein muss. Der erfolgreiche Abschluss einer Lehrveranstaltung aus interkultureller Philosophie oder aus außereuropäischer Philosophie ist wünschenswert. |
Thematische
Zuordnung: |
Hermeneutik;
Gegenwartsphilosophie; Philosophiehistorie |
Inhalt: |
Hermeneutik, die Kunst und
Theorie des Verstehens von sinnhaltigen Sachverhalten, hat ihren
neuzeitlich-europäischen Ursprung in der theologischen Frage, wie
ein sicheres Verständnis der Schriften, die als geoffenbartes Wort
Gottes galten, zu gewährleisten sei. Im 19. Jahrhundert wurde
daraus eine allgemeine Verstehenslehre entwickelt, die sogar als
besondere wissenschaftliche Methode, nämlich als
diejenige der "Geisteswissenschaften", in einem Gegensatz zur
Erklärung
in den "Naturwissenschaften" gesehen wurde. Diese Dichotomie
wurde aus verschiedenen Gründen als nicht stichhaltig in der
Wissenschaftstheorie wieder aufgegeben. Im 20. Jahrhundert sind sowohl
solche Strömungen zu verzeichnen, die überhaupt alle Bereiche
menschlichen Denkens als Gegenstand von Hermeneutik ansehen und dieser
somit einen "Universalitätsanspruch" zuschreiben, als auch andere,
denen zufolge traditionelle hermeneutische Fragestellungen eigentlich
Scheinfragen sind. Mit der Intensivierung des Kontakts zwischen zuvor getrennt entwickelten philosophischen Traditionen auf Grund von Entkolonialisierung und Globalisierung werden heute insbesonders Fragen nach der Möglichkeit von interkulturellem Verstehen thematisiert. Diese setzen eine Vertiefung von Kenntnissen über nicht-okzidentale Hermeneutiken voraus. Das Seminar hat eine Bestandsaufnahme der Hermeneutik der Gegenwart zum Ziel und wird sich die Frage stellen, was diese für eine Weltgesellschaft leisten kann, deren Denken sich aus differenten Traditionen heraus zu etwas Neuem entwickelt. |
Didaktik: |
Nach einer einführenden
Phase sind Arbeitskonzepte (vgl. dazu die Konzepte
zum Seminar im SS 2004) zu erstellen, die im Seminar diskutiert
werden. Die Ausarbeitungen dieser Konzepte werden in Form von Referaten
vorgestellt und auf dieser Homepage veröffentlicht. Eine
spätere Veröffentlichung von danach ausgearbeiteten
Seminartexten ist nach Maßgabe der Zeit ebenfalls vorgesehen
(vgl. ausgewählte Seminararbeiten aus
früheren Semestern). |
Zeugniserwerb
durch: |
--- Mitarbeit im Seminar --- Ausarbeitung eines Konzepts und einer daraus entwickelten schriftlichen Seminararbeit --- Abgabetermin der Arbeit: 30. November 2005 |
Programm: |
Nach jeweiliger Verfügbarkeit finden Sie hier:
|
9. 3.: |
Thematische Einführung und
Besprechung der
Themen für Seminararbeiten Übung: Schreiben Sie einen kurzen Kommentar (1-2 Seiten) zu: Holenstein, Elmar: Ein Dutzend Daumenregeln zur Vermeidung interkultureller Missverständnisse. In: ders.: Kulturphilosophische Perspektiven Frankfurt/M.: Suhrkamp 1998, S. 288-312. |
16.3.: |
Abgabe der schriftlichen
Übung Weitere Besprechung der Themen |
6.4.: |
Abgabe von Konzepten für Seminararbeiten Besprechung der Übung |
13.4.: |
TERMIN: Abgabe
von Konzepten für
Seminararbeiten Erste Vorstellung und Besprechung von Konzepten |
20.4.: |
Weitere Vorstellung und
Besprechung der Konzepte |
27.4.: |
Thema: Hermeneutik im Okzident bis zum 20. Jh. Bearbeitung durch: Klaus Buschmann und Wolfgang Treberspurg Referat und Kommentar: Buschmann / Treberspurg |
4.5.: |
Thema: Hermeneutik im Okzident, 20. Jh. und
Gegenwart Bearbeitung durch: Cigdem Demir, Marlene Pardeller, Petra Rabl, Raphaela Steinmann Referate: Demir/Rabl und Steinmann |
11.5.: |
Thema: Verstehen versus Erklären Bearbeitung durch: Martin Merkl, Ulrike Pailer, Philip Riedl Referat und Kommentar: Pailer / Ph. Riedl |
18.5.: |
Thema: Hermeneutischer Zirkel Bearbeitung durch: Victoria Klam und Simon Varga, Manuela Toschner und Elisabeth Turek Referat: Klam |
25.5.: |
Thema: Fremdverstehen Bearbeitung durch: Ewa Dziedzic, Peter Spindler, Marit Wiig Referat und Kommentar: N.N. |
1.6. |
Thema: Nicht-okzidentale Hermeneutik bis zum 20.
Jh. Bearbeitung durch: Rainer Dragan, Daniela Moser, Martin Retzl und Julia Rudolph Referat und Kommentar: N.N. |
8.6.: |
Thema: Nicht-okzidentale Hermeneutik, 20. Jh.
und Gegenwart Bearbeitung durch: Florentina Hausknotz, Dhammika Channa Hertrich Referat und Kommentar: N.N. |
15.6.: |
Thema: Übersetzungen und Interpretationen Bearbeitung durch: Christiane Haindl, Stefan Riedl, Andrea Teufel Referat: Riedl |
22.6.: |
Thema: Fremd- versus Eigenbeschreibungen Bearbeitung durch: Harald Blamauer, Raied Kerbaci, Barbara Schletz Referat: Kerbaci |
29.6.: |
Thema: Abschlussdiskussion |
MATERIALIEN:
UNTERLAGEN zur gleichnamigen Vorlesung im Wintersemester 2004/05
REGELN ZUM VERFASSEN
VON SEMINARARBEITEN
Literatur:
wird im Seminar angegeben bzw. ist zu den einzelnen Fragestellungen
von den TeilnehmerInnen zu recherieren.
Zur Einstiegsseite meiner homepage .