Kleines
Einmaleins
des Offenen Lernens
Mag. Wolfgang FEYRER
Funktionen und
Ziele der Öffnung
Sich dem Leben öffnen
- Die Lehrerin/der Lehrer bestimmt
nicht mehr alleine die Unterrichtsinhalte und die Lernschritte, sondern lässt
sich auf einen gemeinsamen Lernprozess ein
Den Unterricht öffnen
- Angebot von Inhalten, die
die Kinder ansprechen
- Sich öffnen gegenüber den
Interessen der SchülerInnen
- Sich den Lernvorstellungen
der SchülerInnen öffnen
- Kinder dort abholen, wo sie
von der Entwicklung her stehen
- Lernvermögen berücksichtigen
- Wichtig ist eine
Lernatmosphäre, in der die SchülerInnen Stärken und Schwächen zeigen können
Die Schule öffnen
- Information über Offenes
Lernen
- Einbeziehung der Eltern in
die schulische Arbeit
- Einbeziehung von Experten für
bestimmte Themen
- Außerschulische Lernorte
öffnen
- Zugang von möglichst
vielen Fachgebieten her
Die Lehrerin/der Lehrer
- bestimmt nicht mehr alleine
die Unterrichtsinhalte und die Lernschritte
- initiiert Lernen
- plant, bereitet vor und
organisiert Lernprozesse
- kann individuell fördern
- ermutigt und hilft in
schwierigen Lernphasen
- entwickelt geeignete
Materialien
- hat eine extrem hohe
Arbeitsbelastung
Die Schülerinnen/ die Schüler
- erwerben Planungs- und
Handlungskompetenzen
- entwickeln
Sozialkompetenzen
- lernen kooperieren
- lernen Selbsteinschätzung
und Reflexion des eigenen Lernfortschritts
Grundlagen
Reformpädagogik |
Veränderte
Kindheit |
Theoretische
und praktische Ansätze bei
- Célestin FREINET
- Maria MONTESSORI
- Johann Heinrich
PESTALOZZI
"Lernen
mit Kopf, Herz und Hand."
Entwicklung
eines zeitgemäßen und auf jeweilige Lerngruppe zugeschnittenen
Unterrichts.
|
Deutlich
verändertes Sozial - und Lernverhalten der SchülerInnen:
- Egozentrik
- ausgeprägtes
Selbstbewusstsein
- Verweigerung von mühsamen
Lernprozessen
- Alles ohne
Anstrengung erreichen
Ursachen
- gewandelte
Familienstrukturen
- gewandelte Lebensräume
und Tagesabläufe
- zunehmender
Medienkonsum
- gewandelte
Erziehungsziele der Eltern (verstärken Förderung der Selbsttätigkeit
und Kreativität)
|
- schülerorientiert
- handlungsorientiert
- fächerübergreifend
(kooperative Unterrichtsplanung)
- schwerpunktbezogen auf
bestimmte Themen
- durchschaubar (Tagesplan /
Wochenplan)
- autonomes Lernen: selbständige
Informations- und Materialbeschaffung
- vielfältiges
Arbeitsmaterial und abwechslungsreiche Arbeitsaufgaben (lesen, zuordnen,
schreiben, ausschneiden, einzeichnen)
- anknüpfend an Interessen
und Können der SchülerInnen
- Lernatmosphäre, in der die
SchülerInnen Stärken und Schwächen zeigen können.
- Klassenraum mit
verschiedenen Funktionsecken
- ausgewogenes Verhältnis
von Kopf- und Handarbeit
- Selbstkontrolle
- innere Differenzierung
(hinsichtlich Schwierigkeitsgrad, Interessen, Lerntempo, Inhalten,
Unterrichtsmittel, Phasen von Aufmerksamkeit und Konzentration)
- wechselnde und frei gewählte
Sozial- und Interaktionsformen
- Schüler gestalten und
planen selbständig den eigenen Lernprozess
- Spielraum für kreative
Lernphasen (z.B. Plakatarbeit für die Ergebnisse)
Anmerkung: Rahmenbedingungen
und Unterrichtspraxis lassen oft zahlreiche Punkte nicht zu. Trotzdem sollte
versucht werden, zumindest einige der oben angeführten Ziele zu verwirklichen.
Materialien
und Lernformen
- Lernkartei
Text, Abbildungen, Arbeitsaufgaben, Lösungen auf der Rückseite
- Lernscheibe
Im Ausschnitt erscheint ein Begriff, auf seiner Rückseite steht die Erläuterung.
- Fragetasche
zum Üben schwieriger Begriffe, Partnerarbeit
- Holzleiste
Kärtchen werden in passender Reihenfolge angeordnet. Selbstkontrolle auf
der Rückseite der Kärtchen mit Symbolen oder Zahlen
- LÜK-Kasten (Lerne - Übe -
Kontrolliere)
- Stöpselkästchen
Es werden Blätter mit mehreren Antwortmöglichkeiten eingelegt. Die
passende Antwort wird am Rande des Kästchens gestöpselt. Wenn die Antwort
richtig ist, kann das Blatt entfernt werden.
- Nagelbrett
Fragen und Antworten werden mit Gummiringen verbunden. Zur Selbstkontrolle
werden OH-Folien oder Lösungsblätter mit dem Verlauf der Gummiringe
aufgelegt.
- Laufdiktat
Der Schüler/die Schülerin liest den Text, der an der Klassentür/Tafel
angebracht ist, aufmerksam durch und überträgt ihn in das Geographie-Heft.
- Rote Folie
Der Schüler/die Schülerin schreibt auf eine rote Folie und kontolliert,
indem er/sie das Blatt herauszieht. Anschließend wird der richtige Text ins
Heft übertragen..
- Kuckucksei (Welches Ei
passt nicht ins Nest?)
Schweiz Ungarn Indien Slowenien
Inn Lech Ziller March
Freistadt Landeck Linz Gmunden
- Multiple choice
- Paletti - die
Spectra-Lernpalette (Scheibe)
- Domino (Selbstkontrolle auf
der Rückseite)
- Trimino
- Kluppenspiel
- Memory
- Puzzle
- Rätselrally
- Würfelspiel
- Quiz
- Kartenspiele
- Stadtrundgang auf foliertem
Plan mit OH-Stift.
Wichtige
Fragen
- Was bedeutet OLE für mich?
- Was erwarte ich von OLE?
- Welche Vor- und Nachteile
bringt OLE?
- Wie lässt sich die
Leistungskontrolle mit OLE vereinbaren?
- Wie können auch SchülerInnen
OLE-Material herstellen?
- Welche Regeln sollten für
das Austauschen von Materialien aufgestellt werden?
OLE-Regeln
für SchülerInnen
Die nächsten Stunden
kannst du selbst gestalten. Du entscheidest, mit welcher Station du
beginnst, welche danach kommt usw. Wichtig ist, dass du dich genau an
die Anleitungen hältst und nicht schummelst, denn dann beschummelst
du dich vor allem selbst.
Welche Regeln muss
ich beachten?
- Ich studiere den
Stationenfahrplan und überlege, womit ich beginnen möchte.
- Habe ich eine
Station ausgewählt, so bleibe ich nach Möglichkeit bei dieser,
bis ich meine Arbeiten beendet habe.
- Mit den
Arbeitsmaterialien muss ich sorgsam umgehen und sie wieder an
ihren Platz zurückstellen.
- Ich helfe meinen
Mitschülerinnen und Mitschülern, wenn sie mich um Rat fragen.
- Ich spreche
leise, wenn ich etwas frage oder erkläre und schreie nicht durch
den Raum.
- Bei Unklarheiten
gebe ich unserem Geographieprofessor ein Zeichen oder gehe leise
zu seinem Tisch.
- Habe ich ein
Arbeitsblatt fertig gestellt, dann muss ich selber überprüfen,
ob meine Ergebnisse richtig sind oder ergänzt werden müssen. Die
Kontrollblätter finde ich im Kontrollordner am Lehrertisch.
- Fertige Arbeiten
lasse ich vom Lehrer abzeichnen.
- Den Fortgang
meiner Arbeit kontrolliere ich mit Hilfe des Stationenfahrplans,
in dem ich bereits erfolgreich abgeschlossene Stationen abhake.
- Am Ende der
Stunde räume ich auf und gebe die Stationsunterlagen verlässlich
in den jeweiligen Hängeordner zurück, damit sie beim nächsten
Mal von anderen Schülern verwendet werden können.
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Empfehlenswerte
Literatur (Auswahl)
Westermann-Verlag: www.westermann.de
- Lernkartei Grundbegriffe
Erdkunde
- Spielend durch Europa
- Spielend um die Erde
Inhalt und Gestaltung:
Wolfgang Feyrer & Christiane Feyrer-Königshofer
Anmerkung
Die Arbeitsgemeinschaft GWK versteht
sich nicht als Ausbildungsorganisation für Offenes Lernen, sondern will in
erster Linie Anregungen für den Geographie- und Wirtschaftskundeunterricht
liefern. Unsere Veranstaltungen dienen für den Informationsaustausch von
Praktikern bzw. zur Herstellung und weiteren Verwendung von
Unterrichtsmaterialien ("Learning bei Doing"). Allgemeine und grundsätzliche
Informationen zu Offenen Lernformen finden Sie unter den folgenden Adressen:
Empfehlenswerte
Adressen
- Projektzentrum,
Netzwerkstatt des PI Wien
1070 Wien, Burggasse 14 -16, Telefon 523 62 22 DW 744
Mittwoch und Freitag 14:30 - 16:30 ohne Voranmeldung Hörsaal 204, 2. Stock,
www.pi-wien.at/ol/offenelernformen.html
Themenbereiche der Projektberichte im PZ: Andere Länder, Arbeitswelt, Börse,
Entwicklungspolitik, Frauen, Lebensraum Stadt, Minderheiten, Wohnen
- Montessori-Zentrum
Wien "Institut für aktives Lernen", 1140 Wien, Hüttelbergstraße
5, Tel. 911 69 69, http://montessori.at
- Pädagogischer Buchversand,
1080 Wien, Strozzigasse 14-16
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diese Seite ist Teil der virtuellen Fachdidaktikausbildung am Institut für
Geographie der Universität Wien